Die Herbstsonne scheint golden durch die gelben Blätter der Ahornbäume im Berliner Stadtteil Grunewald. In der Taunusstraße steht ein Landhaus, pastellfliederfarben gestrichen, vor fast 120 Jahren vom Architekten Karl Eduard Bangert gebaut. Betuchte Bürger ließen sich hier einst am Rand der Hauptstadt Residenzen errichten. Zwei weiße Bürocontainer im Garten verraten, dass die heutigen Bewohner das Gebäude anders nutzen. Vor dem Haus flattert eine schwarz-rot-grüne Trikolore an einem Aluminiummast im Wind, darauf ein weißes Wappen: eine Moschee mit Minbar und Mihrab, Kanzel und Gebetsnische.
Botschaft in Berlin:Wo die Republik Afghanistan noch lebt
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In Kabul herrschen seit mehr als drei Jahren wieder die Taliban. In Berlin aber stellt der von der früheren Regierung eingesetzte Botschafter weiter Dokumente für Landsleute im Exil aus. Nun wollen die Islamisten der Parallelwelt ein Ende machen.
Von Paul-Anton Krüger, Berlin
Afghanistan:Leben in Willkür und Unfreiheit
Der Alltag unter den Taliban ist vor allem für Frauen die Hölle. Doch auch abgeschobene Straftäter treffen auf ein Land, in dem archaisches Stammesrecht gilt. Für die extrem konservativen Paschtunen sind die Gespräche mit Berlin ein Erfolg.
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