Der Zorn hat begrenzten Zweck und ernsthafte Schwächen," sagte die Nobelpreisträgerin Toni Morrison in ihrer Rede "War on Error" aus dem Jahr 2004, "er unterdrückt den Verstand und ersetzt konstruktives Handeln durch sinnloses Theater." Vielleicht ist das einzige Gute an dem Debakel von Thüringen, dass dieser manipulative Zorn, den die AfD jahrelang als vermeintlich anteilnehmende Sorge ummantelt hat, nun endlich freiliegt. Der rhetorische Karneval, den sie in öffentlichen Arenen aufgeführt hat, sekundiert von opportunistischen Adjutanten, die der unwahrhaftigen Rede Glauben und Sendezeit schenken wollten, als ginge es um wahre Nöte, er ist vorbei.
Rechte Rhetorik:Die Maske ist gefallen
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Die AfD redet viel über Sorgen und Ängste der Bevölkerung. Dahinter steckt nicht mehr als ein manipulatives Verhältnis zur Demokratie. Von den sozialen Fragen unserer Zeit versteht die Partei nichts.
Kolumne von Carolin Emcke
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