AfD:Geeint nur im Ressentiment

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Ihre Spitzenleute leisten sich Schlammschlachten, die Partei rutscht immer weiter nach rechts: Nichts davon hat ihr geschadet. Über Stärke und Elend des deutschen Rechtspopulismus.

Von Jens Schneider

Frauke Petry wurde als das Gesicht ihrer Partei gefeiert. Sie galt als unverzichtbar für die AfD. Und es könnte ihr größter Fehler gewesen sein, dass sie selbst daran glaubte. Im Sommer 2015 hatte Petry sich in einem brutal geführten Machtkampf gegen den Parteigründer Bernd Lucke durchgesetzt. Zwei Jahre später ist auch sie gegangen, nach der Bundestagswahl, die für die 2013 gegründete Partei mit einem Ergebnis von 12,6 Prozent zum Triumph wurde. Politisch abgemeldet war Petry schon vorher, seit dem AfD-Parteitag im April. Da war sie mit ihrem späten Versuch gescheitert, sich gegen den weiteren Rechtsruck der Partei zu stellen. Bemerkenswert war die Art, wie der Star ins Abseits rutschte. Es gab keinen Kampf. Die Basis ignorierte ihre Anträge, als wäre sie egal. Sie fand es wichtiger, ihr Wahlprogramm zu formulieren, die Ablehnung des Islam oder Ressentiments gegen Zuwanderer in Worte zu fassen.

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