AFD:Das Mahnmal von nebenan

Die Aktion gegen Björn Höcke ist ein wichtiger Beitrag.

Von Jan Heidtmann

Ja, es war angenehm still geworden um die AfD in den vergangenen Wochen. Und noch stiller war es um den Rechtsaußen der Rechtsaußenpopulisten Björn Höcke geworden. Nun hat ihm das Zentrum für politische Schönheit ein Denkmal gesetzt, genauer: eine Miniatur des Holocaust-Mahnmals in Berlin, das Höcke einmal als "Denkmal der Schande" bezeichnet hat. Direkt auf dem Grundstück neben seinem Wohnhaus stehen nun 24 Betonstelen, und der Vorwurf an die Künstlergruppe lautet, damit die AfD und Höcke erst wieder an die Öffentlichkeit gezerrt zu haben. Er ist falsch.

Zum einen steht Höcke in der AfD nicht im Abseits, er ist Partei- und Fraktionschef in Thüringen, im Fall von Neuwahlen hat er bereits angekündigt, für den Bundestag kandidieren zu wollen. Zum anderen sollte spätestens seit der Bundestagswahl klar sein, dass die Rechtspopulisten nicht weggeschwiegen werden können. Das Gegenteil ist richtig, die Auseinandersetzung muss immer wieder geführt werden.

Die Aktivisten vom Zentrum für politische Schönheit haben genau das getan: Sie sind mitten ins Eichsfeld gegangen, dorthin, wo sich die Rechten gerne tummeln. Die AfD und Höcke dabei noch einmal mit seiner unsäglichen Aussage zum Holocaust-Gedenken zu konfrontieren, ist richtig. Oder glaubt wirklich jemand, dass dessen Haltung in der Partei keine Rolle mehr spielt?

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