Laut der Äthiopischen Menschenrechtskommission sind bei einem Massaker mehr als 100 Menschen getötet worden. Die Amhara Medienagentur vermeldete in einem Bericht, dass der Angriff Augenzeugen zufolge Montagfrüh in der Zone Metekel verübt worden sei. Am Vortag hatte Ministerpräsident Abiy Ahmed die dortige Region besucht.
Äthiopien:Der Lauf der Dinge
"Krieg ist die Hölle", sagte Abiy Ahmed, als er 2019 den Friedensnobelpreis bekam. Jetzt führt der äthiopische Präsident selber Krieg. Von einem Land, das sich fand, um sich gleich wieder zu verlieren.
Ethnische Spannungen sind eine große Herausforderung für Abiy, der versucht, in einem Land mit mehr als 80 Volksgruppen für nationale Einheit zu werben.
Am Mittwochabend seien einige Menschen in abgelegenen Dörfern weiterhin eingekreist und bedroht gewesen, sagte Belete Molla, der Chef der Partei Nationalbewegung von Amhara. Er habe mit einigen Bewohnern telefoniert.
Zunächst war nicht klar, wer den Angriff verübt hatte. Belete sagte, es habe sich um Mitglieder der Gumuz-Miliz gehandelt. Die Regierungspartei in der Region, die Benishangul-Gumuz-Wohlstandspartei, schrieb, "bewaffnete Banditen" hätten ein "schreckliches Verbrechen" verübt.
Amnesty International sprach mit fünf Überlebenden und erklärte auf dieser Grundlage schließlich, bei den Angreifern habe es sich um Angehörige der Gumuz-Gemeinschaft gehandelt. Diese hätten die Menschen gezielt wegen ihrer Herkunft attackiert. Die Angreifer hätten Häuser angezündet und Anwohner erstochen oder erschossen. Dutzende Opfer seien noch nicht berücksichtigt.