Ägypten:Söhne von Ex-Präsident Mubarak aus Haft entlassen

  • Die Söhne des früheren ägyptischen Machthabers Hosni Mubarak sind aus dem Gefängnis entlassen worden.
  • Das Verfahren wegen Korruption gegen die beiden läuft noch. Das Gericht hat jedoch beschlossen, sie freizulassen, da die maximal zulässige Untersuchungshaft von 18 Monaten bereits abgesessen sei.
  • Zuvor waren schon die Verfahren gegen Mubarak selbst eingestellt worden. Er liegt derzeit noch in einem Militärkrankenhaus, könne aber Justizkreisen zufolge jederzeit freikommen.

Die Söhne des Ex-Präsidenten Mubarak sind frei

Die Söhne des gestürzten ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak sind wieder auf freiem Fuß. Alaa und Gamal Mubarak hätten das Tora-Gefängnis im Süden Kairos am Montag in den frühen Morgenstunden verlassen, berichtet die Deutschen Presse-Agentur mit Verweis auf eine Quelle aus dem Umfeld des Gefängnisses.

Ägyptische Medien hatten fälschlich bereits am Freitag von der Entlassung der Geschäftsmänner berichtet. Am Sonntag wurde nach Angaben der Zeitung Al-Masry al-Youm jedoch bekannt, dass die Mubarak-Söhne doch noch nicht frei waren. Damit habe man Proteste zum Jahrestag der Revolution am selben Tag vermeiden wollen. Am 25. Januar 2011 begannen in Ägypten die Aufstände, die kurze Zeit später Mubarak zu Fall brachten. Er und seine Söhne wurden im Anschluss verhaftet, es wurde ihnen unter anderem wegen Korruption der Prozess gemacht.

Im Mai vergangenen Jahres waren alle drei wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder verurteilt worden - die Söhne zu je vier, der Vater zu drei Jahren Haft. Ein Berufungsgericht hatte Mitte Januar die Urteile aber kassiert. Der Prozess soll neu aufgerollt werden. Bis dahin sollten die Söhne laut Gerichtsurteil nicht im Gefängnis bleiben müssen, da sie bereits die maximal zulässige Untersuchungshaft von 18 Monaten hinter Gittern verbracht hätten.

Ein Verfahren gegen Mubarak selbst wegen Mitschuld an der Tötung von Demonstranten 2011 war bereits zuvor eingestellt worden. Er ist zwar weiterhin in einem Militärkrankenhaus untergebracht. Aus Justizkreisen verlautete jedoch, auch der 86-Jährige könne jederzeit frei kommen.

Zum Jahrestag der Revolution in Ägypten waren erneut Menschen auf die Straße gegangen. Dabei kamen bei Zusammenstößen mit der Polizei laut Gesundheitsministerium mindestens 18 Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Allein mindestens neun Demonstranten und ein Polizist starben bei Auseinandersetzungen im Kairoer Vorort Matarija - einer Hochburg der islamistischen Muslimbrüder.

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