Ägypten:Muslimbruder wird erster ziviler Präsident

Historisches Wahlergebnis am Nil: Mit Mohammed Mursi ist zum ersten Mal ein Islamist zum Präsidenten Ägyptens gewählt worden.

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Supporters of the Muslim Brotherhood's presidential candidate Mohamed Morsy celebrate in front of his picture at his headquarters in Cairo

Quelle: REUTERS

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Historische Wahl am Nil: Nach langem Warten wird ein Muslimbruder zum Sieger gekürt. Auf dem Tahrir-Platz brandet Jubel auf. Doch wie viel Macht hat der neue Präsident? Die Militärs engen seine Kreise ein.

Anhänger des ägyptischen Präsidentschaftskandidaten Mohammed Mursi feiern seinen Sieg in Kairo: Er ist der erste zivile Politiker an der Spitze des ägyptischen Staates. Mit ihm erobert die vor 80 Jahren gegründete Muslimbruderschaft das erste Mal das höchste Staatsamt.

Egyptian party supporters awaiting presidential elections result

Quelle: dpa

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Die Wahl gilt als historisch. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo, dem Zentrum der Massenproteste gegen den ehemaligen Diktator Hosni Mubarak, brachen die Anhänger des 60-Jährigen in frenetischen Jubel aus.

Mohammed Morsi

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Nach Angaben der Wahlkommission entfielen 13 Millionen Stimmen auf Mursi.

Ahmed Shafiq

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Mursis Rivale Ahmed Schafik vereinte mehr als zwölf Millionen Stimmen auf sich. Die Beteiligung an der Stichwahl lag demnach bei 51 Prozent. Nach der Stichwahl vom 16. und 17. Juni hatten sowohl Mursi als auch Schafik den Sieg für sich beansprucht. Die eigentlich für Donnerstag geplante Bekanntgabe des Ergebnisses war wegen zahlreicher Beschwerden über den Ablauf der Wahl verschoben worden.

Egyptian party supporters awaiting presidential elections result

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Anhänger Mursis beim Mittagsgebet in Kairo  - und beim Warten, dass offizielle Wahlergebnis verkündet wird.

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Die Stimmung in der ägyptischen Hauptstadt war am Sonntag angespannt: Polizei und Armee waren in erhöhte Bereitschaft versetzt worden. Soldaten und Panzerfahrzeuge waren vor staatlichen Gebäuden und an wichtigen Auffahrten zur Autobahn postiert. Wäre Schafik zum Wahlsieger erklärt worden, hatten Beobachter Ausschreitungen enttäuschter Mursi-Anhänger erwartet.

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Im Wahlkampf hatte sich Mursi als der "einzige Kandidat mit einem islamistischen Wahlprogramm" präsentiert und den Ägyptern eine "Renaissance" auf der Grundlage islamischer Werte in Aussicht gestellt.

Egypt Elects A New President

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Allerdings wird Mursi nicht die umfassende Macht seines Vorgängers haben. Der seit dem Sturz Mubaraks im Februar 2011 herrschende Oberste Militärrat hatte für den Sieg des Kandidaten der Muslimbrüder vorgebaut und in der letzten Wahlnacht Verfassungsänderungen erlassen. Demnach hat der Präsident ohne Zustimmung des Militärrates keinen Zugriff auf die Streitkräfte. Die das Militär betreffenden Personal- und Finanzentscheidungen sind ihm vollkommen entzogen. Die Generäle hatten am Freitag Forderungen abgelehnt, die Ausweitung ihrer Befugnisse zurückzunehmen. Auf dem Tahrir-Platz hatten sich daraufhin Tausende Demonstranten versammelt.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/fran/goro
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