Etwa drei Monate nach seinem Sturz muss sich der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak für die brutale Vorgehensweise seiner Sicherheitskräfte verantworten: Die ägyptische Oberstaatsanwaltschaft hat offiziell Anklage erhoben. Sie beschuldigt Mubarak der Mittäterschaft an der Tötung von mehr als 800 Demonstranten während der 18-tägigen Massenproteste, die am 11. Februar zum Sturz des langjährigen Präsidenten geführt hatten.
Auch seine Söhne Gamal und Alaa wurden angeklagt. Der 83-jährige Ex-Präsident befindet sich derzeit in einem zivilen Krankenhaus im Badeort Scharm el-Schleich unter Arrest, seine Frau kam vor einer Woche aus dem Gewahrsam frei. Mubaraks Söhne sitzen in einem Gefängnis bei Kairo in Untersuchungshaft.
Die Anklageerhebung hat auch zur Folge, dass die Untersuchungshaft gegen Mubarak nicht - wie bisher - alle 15 Tage verlängert werden muss. Mubarak wird sich vor einem Strafgericht für die ihm zur Last gelegten Vorwürfe verantworten müssen. Einen Prozesstermin gibt es allerdings noch nicht.