Ägypten:Ex-Präsident Mubarak wird vor Gericht gestellt

Der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak muss sich demnächst vor einem Strafgericht verantworten. Der Vorwurf: Mittäterschaft bei der Tötung von mehr als 800 Demonstranten während der Massenproteste in Kairo. Auch zwei seiner Söhne werden angeklagt.

Etwa drei Monate nach seinem Sturz muss sich der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak für die brutale Vorgehensweise seiner Sicherheitskräfte verantworten: Die ägyptische Oberstaatsanwaltschaft hat offiziell Anklage erhoben. Sie beschuldigt Mubarak der Mittäterschaft an der Tötung von mehr als 800 Demonstranten während der 18-tägigen Massenproteste, die am 11. Februar zum Sturz des langjährigen Präsidenten geführt hatten.

Ägypten: Der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak (2. von re.) mit seiner Familie vor dem Präsidentenpalast in Kairo: Seine Ehefrau Suzanne (Mi.), die beiden Söhne Gamal (re.) und Alaa (2. von li.), die jetzt genau wie ihr Vater vor Gericht gestellt werden, und Alaas Ehefrau Heidi al-Rasekh.

Der ehemalige ägyptische Präsident Hosni Mubarak (2. von re.) mit seiner Familie vor dem Präsidentenpalast in Kairo: Seine Ehefrau Suzanne (Mi.), die beiden Söhne Gamal (re.) und Alaa (2. von li.), die jetzt genau wie ihr Vater vor Gericht gestellt werden, und Alaas Ehefrau Heidi al-Rasekh.

(Foto: AFP)

Auch seine Söhne Gamal und Alaa wurden angeklagt. Der 83-jährige Ex-Präsident befindet sich derzeit in einem zivilen Krankenhaus im Badeort Scharm el-Schleich unter Arrest, seine Frau kam vor einer Woche aus dem Gewahrsam frei. Mubaraks Söhne sitzen in einem Gefängnis bei Kairo in Untersuchungshaft.

Die Anklageerhebung hat auch zur Folge, dass die Untersuchungshaft gegen Mubarak nicht - wie bisher - alle 15 Tage verlängert werden muss. Mubarak wird sich vor einem Strafgericht für die ihm zur Last gelegten Vorwürfe verantworten müssen. Einen Prozesstermin gibt es allerdings noch nicht.

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