In den meisten europäischen Autotunneln dürfen sich Urlaubsreisende sicher fühlen. Der ADAC hat in 13 Ländern 26 Röhren getestet - vier davon allerdings fielen wegen Sicherheitsmängel durch. Unter den beanstandeten Tunneln befindet sich auch ein deutscher: der Tunnel Birth auf der A44 bei Velbert in Nordrhein-Westfalen.
Der ADAC stellte seine Ergebnisse am Donnerstag in München vor. Die Prüfer bewerteten 16 der als sicher befundenen Tunnel als "sehr gut", vier als "gut" und zwei als "ausreichend".
An dem 807 Meter langen Tunnel Birth in Nordrhein-Westfalen kritisierte der ADAC unter anderem die dunklen Fahrbahnen, die finsteren Röhren, fehlende Videoüberwachung und eine mangelhafte Fluchtwegbeschilderung. Fast 18.000 Fahrzeuge müssen täglich durch die 25 Jahre alte Röhre.
Täglich 90.000 Fahrzeuge
Die beiden anderen überprüften deutschen Tunnel sind weit jünger und schnitten entsprechend besser ab. Der Lohbergtunnel bei Darmstadt und der Richard-Strauss-Tunnel in München, der mit täglich 90.000 Fahrzeugen stärker befahren ist als jede andere getestete Röhre, erhielten beide die Bestnote. Sie zeigten durch moderne Sicherheits- und Notfallsysteme, wie zeitgemäße Tunnel aussehen müssten, erklärte der ADAC.
Europaweiter Testverlierer ist der 5,8 Kilometer lange Hvalfjördur in Island. Hier bemängelten die Tester unter anderem, dass eine lückenlose Videoüberwachung, Lautsprecher, Flucht- und Rettungswege sowie ein automatisches Brandmeldesystem fehlten. Laut Testergebnis ist die Lüftung schlecht steuerbar und es gibt zu wenige Notrufsäulen und Feuerlöscher. Die Feuerwehr müsste bei einem Notfall erst 28 Kilometer anfahren.
Testsieger ist der französische Duplex A86 bei Paris. Dort gebe es feinste Technik, lobte ADAC-Testleiter Nikolas Adunka. Feuer und Rauch zum Beispiel würden dort durch ein eingebautes Notfallsystem sofort mit Wassernebel bekämpft.