Für Tausende polnische Frauen, die am Freitag auf die Straße gingen, war es ein Déjà-vu-Erlebnis: Kaum eineinhalb Jahre ist es her, dass massive Proteste in 143 polnischen Städten die nationalpopulistische Regierung zwangen, ein bereits beschlossenes komplettes Abtreibungsverbot zurückzuziehen. Nun liegt der nächste Gesetzesentwurf im Parlament: Abtreibung soll selbst dann verboten sein, wenn bei der Schwangerschaftsuntersuchung eine schwere Behinderung festgestellt wird oder gar erwartet werden muss, dass das Kind nach der Geburt stirbt. Eine derart restriktive Regelung widerspricht zwar der Überzeugung der meisten Polen, Polens katholische Kirche und eine ultrakonservative Stiftung treiben den Entwurf jedoch voran.
Abtreibungsgesetz in Polen:Schwarz gekleidet und wütend
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Zehntausende Polinnen demonstrieren gegen ein geplantes Abtreibungsgesetz. Schon einmal war ihr Widerstand erfolgreich.
Von Florian Hassel, Warschau
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