Süddeutsche Zeitung

Abstimmung in Großbritannien:#ivoted - Briten rufen Briten zur Wahl auf

Viele junge Menschen wählen in Großbritannien traditionell nicht. Das versuchen einige zu ändern. Über Twitter fordern sie ihre Mitbürger auf, sich an der heutigen Abstimmung für das Unterhaus zu beteiligen - sogar aus Mexiko.

Einige Briten sehen ihre staatsbürgerliche Pflicht mit ihrer Stimmabgabe heute noch nicht als erfüllt an. Sie setzen sich danach an den Computer beziehungsweise greifen zum Smartphone und twittern: Unter dem Hashtag #ivoted zeigen sie ihren Mitbürgern: Ja, ich war wählen - und ja, Du solltest das auch tun.

Die Wahlbeteiligung ist in Großbritannien vor allem bei jüngeren Leuten traditionell niedrig. Bei der vergangenen Unterhauswahl im Jahr 2010 gaben von den 18- bis 24-Jährigen deutlich weniger ihre Stimme ab, als dies die älteren Briten taten.

Das wollen die fleißigen Twitterer nun offenbar ändern und in der eher jungen Twitter-Community mit gutem Beispiel vorangehen. So wie diese 22-Jährige:

Viele Frauen bedanken sich in ihren #ivoted-Tweets bei den britischen Frauenrechtlerinnen - den sogenannten Suffragetten, die Anfang des 20. Jahrhunderts für das Frauenwahlrecht kämpften, das ihnen im Jahr 1928 schließlich uneingeschränkt gewährt wurde.

Das Wahlgeheimnis scheint für einige bei ihrem Einsatz für mehr Wahlbeteiligung verzichtbar. Sie schreiben unverblümt, wem sie ihre Stimme gegeben haben. Diese junge Frau verweist auf die Vorzüge der Briefwahl, sie befindet sich laut eigener Aussage gerade in den Flitterwochen:

Bis 23 Uhr sind die Wahllokale in Großbritannien geöffnet. Danach wird sich zeigen, ob die Zahl der Jungwähler bei der Unterhauswahl 2015 angestiegen ist.

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