Abstimmung der "Süddeutsche.de"-User:Gauck for President

Bundespräsident Christian Wulff - das war einmal. Jetzt muss schnell ein Nachfolger gefunden werden. Doch wer könnte das sein? Während in Berlin noch eifrig ein passender Kandidat gesucht wird, haben die Leser von Süddeutsche.de schon abgestimmt und ihren Wunschkandidaten gefunden.

Bundespräsident Christian Wulff war gerade einmal 598 Tage im Amt, ehe er über die Affären um Hauskredite und Mailbox-Nachrichten stolperte. Kaum hatte er seinen Rücktritt erklärt, wurden schon die ersten Namen möglicher Nachfolger genannt. Doch nicht nur in Berlin läuft die Suche nach einem passenden Kandidaten auf Hochtouren, auch die User von Süddeutsche.de haben abgestimmt, wer nach Wulff nun ins Schloss Bellevue einziehen könnte - nach mehr als 3000 abgegebenen Stimmen gibt es ein eindeutiges Ergebnis.

Christian Wulff, Bundespräsident, Rücktritt, Nachfolger, Gauck, Lammert, Töpfer, Steinmeier

Bundespräsident Joachim Gauck? Die User von Süddeutsche.de wären damit einverstanden. 

(Foto: dapd)

Ginge es nach der Gunst der Süddeutsche.de-Leser, so würde Joachim Gauck künftig wichtigster Mann im Staat werden. 55 Prozent der User sind der Ansicht, der evangelische Theologe und Pfarrer sei "ein echter Staatsmann": Platz 1 für den DDR-Systemkritiker, der erster Chef der Stasi-Unterlagenbehörde im vereinten Deutschland war. Knapp ein Drittel schätzt den Pastor, der schon 2010 von SPD und Grünen als Gegenkandidat zu Wulff nominiert worden war, als "integer" ein. Lediglich acht Prozent sind der Ansicht, der 72-Jährige sei "dem Amt nicht gewachsen", sechs Prozent meinen, Gauck sei "schlimmer als Wulff".

Bundestagspräsident Norbert Lammert wird nicht nur in Berlin als heißer Kandidat für die Wulff-Nachfolge gehandelt. Auch viele Süddeutsche.de-User trauen dem CDU-Politiker das Amt zu. Lammert landet mit 33 Prozent Zustimmung auf Platz 2. Der Präsident des Bundestags gilt als brillianter Redner, der aber auch vor Kritik nicht zurückschreckt. Doch Lammert ist nicht bei allen beliebt. 18 Prozent meinen, er sei dem Amt nicht gewachsen, nach Ansicht von sechs Prozent der Leser ist er sogar "schlimmer als Wulff".

Klaus Töpfer war einer der ersten, der im politischen Berlin als möglicher Nachfolger genannt wurde. Beim Süddeutsche.de-Vote landet er mit 29 Prozent der Stimmen auf Platz 3. Der 73-Jährige war schon Bundesumweltminister im Kabinett von Helmut Kohl und danach viele Jahre lang Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Er gehört zu den wenigen CDU-Männern, die auch von den Grünen akzeptiert werden könnten. 27 Prozent der Süddeutsche.de-User sind aber der Meinung, Töpfer sei dem Amt des Bundespräsidenten nicht gewachsen.

26 Prozent der User könnten sich Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident vorstellen. Der SPD-Fraktionschef belegt damit Platz 4. Fast genau so viele, nämlich 24 Prozent, halten Steinmeier aber für fehlplatziert und finden, Steinmeier sei "dem Amt nicht gewachsen".

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière ist Spekulationen über seine Kandidatur schnell entschieden entgegengetreten. Auch in der Gunst der Leser landet der CDU-Mann nur auf Platz 5 (17 Prozent Zustimmung).

Platz 6 geht an Finanzminister Wolfgang Schäuble, in dem ebenfalls nur 17 Prozent einen "echten Staatsmann" sehen. 31 Prozent der User meinen dagegen, der CDU-Politiker sei dem Amt nicht gewachsen. Und 33 Prozent sagen, ein Bundespräsident Wolfgang Schäuble sei schlimmer als ein Bundespräsident Christian Wulff.

Nur eine hat noch weniger Stimmen von den Süddeutsche.de-User erhalten: Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Mit nur elf Prozent Zustimmung landet sie auf dem siebten und letzten Platz. 41 Prozent der Leser sind der Ansicht, von der Leyen, sei dem Amt der Bundespräsidentin nicht gewachsen. 37 Prozent wäre da sogar ihr Vorgänger Wulff lieber.

Die Süddeutsche.de-Leser konnten über sieben Kandidaten abstimmen, die von der Redaktion vorausgewählt worden waren. Als mögliche Antworten waren die Kategorien "Ein Echter Staatsmann" - "Integer" - "Dem Amt nicht gewachsen" - "Schlimmer als Wulff" vorgegeben. Die User mussten beurteilen, welche der vier Beschreibungen am ehesten auf die jeweilige Person zutrifft. Die Ergebnisse des SZ.de-Bildervotes sind nicht repräsentativ.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: