Süddeutsche Zeitung

Absprachen in der Parteispitze:McAllister soll CDU in die Europawahl führen

David McAllister steht vor einem Comeback: Anfang des Jahres war er als niedersächsischer Ministerpräsident abgewählt worden, jetzt soll er für die CDU bei der Europawahl antreten.

Von Robert Roßmann, Berlin

Es ist das Ergebnis von Vorabsprachen in der Parteispitze. Der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident David McAllister soll Spitzenkandidat der CDU bei der Europawahl 2014 werden. Der 42-Jährige soll an diesem Samstag in Hannover auf Platz eins der niedersächsischen Landesliste gewählt werden. Auf einem CDU-Bundesparteitag Anfang kommenden Jahres soll er dann auch zum bundesweiten Spitzenkandidaten ausgerufen werden.

McAllister wird damit Nachfolger von Hans-Gert Pöttering. Dieser stammt ebenfalls aus Niedersachsen. Die CDU tritt - anders als die SPD - nicht mit einer bundesweiten Liste zur Europawahl an. Formal wird McAllister also nur niedersächsischer Spitzenkandidat sein. Die CDU will ihn aber bundesweit plakatieren. McAllister soll zusammen mit der Kanzlerin im Fokus der Europawahl-Kampagne stehen.

Die SPD schickt den Präsidenten des Europaparlaments, Martin Schulz, als Spitzenkandidaten ins Rennen. In der CDU gibt es angesichts des prominenten SPD-Kandidaten die Befürchtung, in der öffentlichen Wahrnehmung ins Hintertreffen zu geraten. Deswegen soll statt arrivierter, aber weitgehend unbekannter Europapolitiker wie Elmar Brok oder Herbert Reul nun McAllister Spitzenkandidat werden.

Bei der Europawahl 2009 hatte die Union 37,9 Prozent der Stimmen erzielt, die SPD kam nur auf 20,8 Prozent. McAllister besitzt neben der deutschen auch die britische Staatsbürgerschaft. Der Vater des Politikers stammt aus Schottland und war britischer Militärbeamter in Deutschland.

McAllister gilt auch als aussichtsreicher Kandidat für den seit dem Rückzug von Eckart von Klaeden freien Platz im CDU-Präsidium. Der ehemalige Staatsminister Klaeden ist inzwischen Chef-Lobbyist von Daimler. Nach heftiger Kritik an seinem Verbleib in der CDU-Spitze hatte er sein Amt im Präsidium vor zwei Wochen niedergelegt.

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SZ vom 25.11.2013/resi
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