Abschuss von MH17:Buk-Rakete gehörte russischer Brigade

A damaged missile is displayed during a news conference by members of the Joint Investigation Team in Bunnik

Auf ihrer Pressekonferenz präsentierten die Ermittler die beschädigte Buk-Rakete.

(Foto: REUTERS)
  • Das internationale Ermittlerteam hat neue Erkenntnisse zum Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine vorgelegt.
  • Demnach war die Rakete, die das Flugzeug zum Absturz brachte, im Besitz der russischen Armee.
  • Bei dem Abschuss im Juli 2014 kamen alle 298 Insassen ums Leben.

Am 17. Juli 2014 wurde über der Ostukraine die Passagiermaschine von Flug MH17 abgeschossen. Bei der Suche nach den Verantworlichen sind die Ermittler nun einen Schritt weiter gekommen: Die Rakete, die das Flugzeug zum Absturz brachte, stammte von der russischen Armee. Das Flugabwehrsystem vom Typ Buk gehörte laut einem neuen Bericht des internationalen Ermittlerteams zu Beständen der 53. Luftlande-Brigade der russischen Armee, die in Kursk stationiert sei. Zahlreiche Fotos, Videos und Zeugenaussagen würden das belegen.

Die ukrainische Regierung und der Westen vermuten schon lange, dass prorussische Rebellen das Flugzeug mit einer aus Russland stammenden Boden-Luft-Rakete abgeschossen haben. Die Ermittler hatten bereits 2016 festgestellt, dass das Buk-Raketensystem aus Russland in das von prorussischen Rebellen kontrollierte Gebiet transportiert und später wieder nach Russland zurückgebracht worden war. Wer die Rakete letztendlich gestartet hat - ob prorussische Rebellen oder russische Soldaten - darauf legen sich die Ermittler nicht eindeutig fest. Der Chefermittler der niederländischen Polizei, Wilbert Paulissen, stellte aber klar: "Alle Fahrzeuge in einem Konvoi, in dem die Rakete transportiert wurde, waren Teil der russischen Streitkräfte." Russland weist bislang alle Vorwürfe zurück und macht die Ukraine verantwortlich.

An dem internationalen Ermittlerteam unter niederländischer Leitung beteiligen sich Malaysia, Australien, Belgien und die Ukraine. Das Team einigte sich im vergangenen Jahr darauf, dass die Verantwortlichen für den Abschuss in den Niederlanden vor Gericht gestellt werden sollen. Das Land hatte die meisten Opfer zu beklagen - unter den 298 Insassen waren 193 Niederländer.

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