Abschluss der Afrika-Reise:Westerwelle wirbt für religiöse Toleranz

Zum Abschluss einer mehrtägigen Afrika-Reise hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle zu mehr religiöser Toleranz aufgerufen.

Westerwelle besucht Nigeria

Außenminister Westerwelle besichtigt die Zentralmoschee Abuja in Nigeria. Er warb dort für mehr religiöse Toleranz im größten gemischt muslimisch-christliche Land. 

(Foto: dpa)

Zum Abschluss einer mehrtägigen Afrika-Reise hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle zu mehr religiöser Toleranz aufgerufen.

Nur Partnerschaft und Toleranz zwischen den Glaubensgemeinschaften könnten für Frieden sorgen, sagte Westerwelle am bei einem Besuch der Zentralmoschee in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. In Nigeria sind jeweils 45 Prozent der 165 Millionen Menschen muslimischen oder christlichen Glaubens. Daher gilt Nigeria als das größte gemischt muslimisch-christliche Land der Welt.

Der Hauptimam der Zentralmoschee, Ustaz Musa Mohammed, versicherte, sein Land stehe für ein friedliches Zusammenleben von Muslimen und Christen. "Boko Haram ist nicht spezifisch für Nigeria", betonte er mit Blick auf die blutigen Anschläge, die die islamistische Sekte in dem westafrikanischen Land hauptsächlich gegen Christen verübt. Allein in diesem Jahr sollen etwa 700 Menschen bei den Terroranschlägen getötet worden sein.

Die Zentralmoschee in Nigerias Hauptstadt Abuja gilt mit ihren 120 Meter hohen Minaretten und einer Kapazität für 70.000 Gläubige als größte Moschee in Afrika. Anschließend besuchte Westerwelle das Katholische Zentrum in Abuja und sprach dort mit dem Auxiliarbischof der Erzdiözese, Bischof Anselm Umoren. "Es ist kein Kampf der Kulturen, der Religionen, sondern ein Kampf jener, die Frieden wollen und jener, die ihn nicht wollen", sagte der Minister und fügte hinzu, sowohl der Islam als auch das Christentum wollten Frieden. "Das bringt uns zusammen."

Mit Blick auf einen Militäreinsatz in Nigeria mit mehr als 40 Toten forderte Westerwelle eine umfassende Aufklärung. "Das sind schwerwiegende Berichte, die jetzt aufgeklärt werden müssen", sagte Westerwelle am Samstag in Abuja. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen die Streitkräfte bei einer Offensive in einer von Boko Haram belagerten Stadt im Norden des Landes am Donnerstag mehr als 40 Zivilisten erschossen haben. Die Jugendlichen sollen bei Hausdurchsuchungen festgenommen und später auf einem Feld getötet worden sein. Westerwelle hatte in den vergangenen vier Tagen den Senegal, Mali und Nigeria besucht.

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