Afghanistan:Abschiebung auf Bestellung

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Afghanistan: Hallo, Nachbar: Österreichs damaliger Innenminister Nehammer und sein deutscher Amtskollege Seehofer nach einer Konferenz zu Fluchtrouten im Jahr 2020.

Hallo, Nachbar: Österreichs damaliger Innenminister Nehammer und sein deutscher Amtskollege Seehofer nach einer Konferenz zu Fluchtrouten im Jahr 2020.

(Foto: Georges Schneider/Imago)

Die Sicherheitslage in Kabul war bereits katastrophal. Trotzdem bat Österreichs Kanzler Nehammer im Sommer 2021 den damaligen deutschen Innenminister Horst Seehofer  offenbar, einen Rückführungsflug zu organisieren. Und der gab nach.

Von Manuel Berwarder, Constanze von Bullion, Cathrin Kahlweit, Lena Kampf und Martin Kaul, Berlin

Die sechs Afghanen saßen schon im Flugzeug in München, sie sollten nach Kabul abgeschoben werden. Gegen 21 Uhr aber kam diese Nachricht: nach Anschlag unklare Sicherheitslage, in den Straßen von Kabul bewaffnete Gruppen, ziviler Flugverkehr eingestellt. Vierzig Minuten später, gegen 21.40 Uhr, wurden die Männer von Bundespolizisten aus der Maschine geholt. Abschiebung abgebrochen. Es war das Ende einer missglückten deutsch-österreichischen Spezialoperation.

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