Süddeutsche Zeitung

Innenpolitik:Zahl der Abschiebungen nimmt wieder zu

Allein nach Afghanistan wurden im ersten Halbjahr 140 Menschen abgeschoben. Unter den knapp 6000 Abgeschobenen waren 904 Minderjährige.

Die Zahl der Abschiebungen hat nach einem zunächst deutlichen Rückgang in der Corona-Pandemie einem Medienbericht zufolge wieder zugenommen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien 5688 Menschen aus Deutschland abgeschoben werden, im Vergleich zu 4616 im ersten Halbjahr 2020, berichtet die Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion.

Vor allem nach Georgien (541), Albanien (456), Serbien (300) und Pakistan (241) seien Menschen zurückgebracht worden. 140 Menschen hätten die Behörden laut Bundesregierung im ersten Halbjahr nach Afghanistan abgeschoben. Unter den knapp 6000 Abgeschobenen seien 904 Minderjährige und 760 Frauen gewesen.

Die Zahl der Abschiebungen sei mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 massiv zurückgegangen, hieß es. In den Jahren 2015 bis 2019 seien jedes Jahr noch zwischen 20 000 und 25 000 Menschen aus Deutschland in ihre Herkunftsstaaten oder andere EU-Länder zurückgeschickt worden. Mit der Pandemie hatten viele Staaten den Flugverkehr eingestellt und Grenzen geschlossen. Das hatte sich auch auf die Abschiebungen aus Deutschland ausgewirkt.

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SZ/epd/kler
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