Süddeutsche Zeitung

Abgesagtes Länderspiel:Polizei in Hannover findet Bombenattrappe in Zug

Täuschend echte Sprengstoff-Attrappe

Nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover wegen Terroralarms sucht die Polizei nach dem Mann, der eine Sprengstoff-Attrappe in einem IC liegen ließ. "Wir werten alles Material aus, das wir haben, und wenn es Videoaufnahmen gibt, dann auch die", sagte ein Sprecher.

Ein Reisender hatte am Abend in dem Zug einen verdächtigen Gegenstand bei der Ankunft in Hannover entdeckt und die Bundespolizei alarmiert. Ein unbekannter Mann soll das Paket auf der Gepäckablage abgelegt haben. Eine Frau habe den Mann darauf aufmerksam gemacht, dass er etwas vergessen habe, als dieser aufstand und ging. Der Unbekannte habe nicht reagiert, sondern den Zug verlassen und sei geflüchtet.

Bundespolizisten untersuchten das Paket. Nachdem auch ein Sprengstoffsuchhund angeschlagen habe, seien Entschärfer hinzugezogen worden. Sie fanden beim Röntgen diverse elektronische Bauteile. Bei dem Fund handelte es sich nach Aussagen einer Sprecherin um eine gut gemachte Sprengstoff- Attrappe und nicht um eine scharfe Bombe, wie zunächst befürchtet worden war. Der betroffene Zug war auf dem Weg von Hannover über Bremen nach Oldenburg.

Noch am Mittwoch will sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zu den Vorfällen des Abends äußern. Das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden war am Dienstagabend kurz nach dem Einlass abgesagt worden - wegen Angst vor einem Anschlag. Die Hinweise kamen von einem ausländischen Geheimdienst. Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe sagte der dpa: "Wir haben konkrete Hinweise gehabt, dass jemand im Stadion einen Sprengsatz zünden wollte."

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