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Bei schlechter Sicht verleiht ein Arbeiter den akkurat hergerichteten Blumen den letzten Schliff: Zum Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas muss der Tiananmen-Platz in Peking perfekt aussehen. Im Juli 1921 gegründet, ist die KP mit mehr als 80 Millionen Mitgliedern heute die größte Partei der Welt. Unter ihrer Leitung ist China inzwischen die zweitgrößte Volkswirtschaft weltweit geworden.
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In einer Rede zum 90. Jahrestag der Gründung hat Staatspräsident Hu Jintao am Freitag den Beitrag der Partei zur Entwicklung des Landes gewürdigt. Die Anpassungsfähigkeit der Kommunistischen Partei habe China wohlhabend und mächtig gemacht, erklärte Hu in seiner landesweit im Fernsehen übertragenen Rede.
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Mit seinen Anhägern im Rücken, warnte der Staatschef jedoch in seiner Ansprache zugleich vor der anhaltenden Korruption, die das Vertrauen des Volkes in die Partei beschädigen könne. "Der Kampf gegen die Korruption bleibt eine wichtige Aufgabe und die Aufgabe ist noch mühsam", betonte Hu.
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Die 80-minütige Rede bescherte dem Präsidenten vor Ort, in der Großen Halle des Volkes, tosenden Applaus von Tausenden KP-Mitgliedern. Eine mögliche Entwicklung zum Mehrparteiensystems schloss der Staats- und Parteichef vehement aus. China werde weiter "die sozialistische Demokratie unter der Führung der Kommunistischen Partei" entwickeln, sagte Hu. China werde "noch für eine lange Zeit in der ersten Stufe des Sozialismus" bleiben.
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Ein Meer aus roten Fahnen: Die Chinesen feiern das Jubiläum und die Rede ihres Staatspräsidenten. Doch nach der Analyse eines 800 Wörter langen Redeteils durch die Website plagiarisma.net war die Ansprache zu 97 Prozent eine Wiederholung älterer Texte und nur zu drei Prozent originell. Hu nahm 23 Mal Bezug auf den Marxismus, halb so oft wie sein Vorgänger Jiang Zemin vor zehn Jahren. Er erwähnte Mao sechs Mal, während Jiang das zwölf Mal getan hatte, und betonte stärker den sozialen Zusammenhalt.
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"Der Osten ist rot": Natürlich darf bei diesem Jubiläum eine große Show nicht fehlen, bei der neben Tanzeinlagen auch kitschige Hymnen zur Lobpreisung von Partei und Volksrepublik erklingen. Kritische Stimmen sind da fehl am Platz.
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Wer genau bei der Parteigründung am 1. Juli 1921 in Shanghai dabei gewesen ist, lässt sich heute nicht mehr klären - Mao Zedong aber auf jeden Fall (Foto links). Unterlagen über die Versammlung gibt es allerdings keine. Nach viertägiger Beratung unterbrachen die Gründungsmitglieder aus Angst vor Polizeispitzeln den Kongress und zogen von Shanghai ins 100 Kilometer entfernte Jiaxing in der Provinz Zhejiang.
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Während des chinesischen Bürgerkrieges begab sich Mao Zedong (Foto) 1934 mit 90.000 Genossen auf den Langen Marsch. 12.500 Kilometer legen sie auf der Flucht vor den Truppen der gegnerischen Kuomintang zurück. Nur zehn Prozent überleben die Strapazen. Der Lange Marsch wird danach zum zentralen Heldenmythos der Kommunistischen Partei.
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"Das chinesische Volk ist auferstanden", ruft der Große Vorsitzende (Foto) am 1. Oktober 1949 den jubelnden Massen zu. 28 Jahre nach der Parteigründung hat die KP ihr Ziel erreicht, China ist ein kommunistischer Staat. In den folgenden Jahren wird das Volk allerdings wenig Grund zur Freude haben. Durch Hungersnöte und die Kulturrevolution sterben Millionen.
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1966 startet Mao Zedong die Kulturrevolution, bei der eine sozialistische Revolution im Bereich des politischen, gesellschaftlichen wie kulturellen Überbaus gefordert wurde. Eigentlich soll die Kampagne ein halbes Jahr dauern, um gesellschaftliche Missstände zu beseitigen. Doch die Aktion gerät völlig außer Kontrolle. Marodierende Studentengruppen, genannt die Roten Garden, machen das Land unsicher. Millionen Chinesen sterben oder werden zu Zwangsarbeit verurteilt.
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Nach Maos Tod 1976 wächst Deng Xiaopings (Foto) Macht an der Spitze der KP. Deng entideologisiert die Partei und bringt 1978 erste zaghafte wirtschaftliche Reformen auf den Weg. Seitdem wächst die Wirtschaft der Volksrepublik von Jahr zu Jahr. Heute, fast 33 Jahre nach der ökonomischen Öffnung, ist China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt.
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Viele Menschen leiden jedoch unter der kommunistischen Regierung. 1989 eskalierte die Situation, die Unzufriedenheit trieb junge Menschen auf die Straßen. Doch die Studentenproteste am 4. Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens fanden ein jähes Ende. Das Tiananmen-Massaker ist ein Wendepunkt in der jüngeren chinesischen Geschichte. Die Partei macht deutlich: Politische Einmischung, Opposition oder gar Demokratie sind nicht erwünscht.