Elf Jahre nach 9/11
9/11 Gedenkfeier
Elf Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center gedenkt Amerika den knapp 3000 Opfern vom 11. September 2001. In der Vergangenheit hielten bei den Gedenkfeiern in New York Politiker wie US-Präsident Barack Obama eine Rede. In diesem Jahr steht der persönliche Schmerz der Zurückgebliebenen im Mittelpunkt. Auf der Gedenktafel in New York sind die Namen der Opfer von 9/11 eingraviert, im ganzen Land trauern die Amerikaner um die etwa 3000 Menschen, die vor elf Jahren starben. Am sogenannten Ground Zero, wo die beiden Türme des World Trade Centers standen, trauern mehrere hundert Angehörige der Opfer.
Elf Jahre nach 9/11
9/11 Gedenkfeier
Die Trauer der Angehörigen ist am Ground Zero allgegenwärtig. Eine Zurückgebliebene weint an der 9/11-Gedenkstätte.
Elf Jahre nach 9/11
9/11 Gedenkfeier
In der Vergangenheit hielten bei den Gedenkfeiern in New York Würdenträger wie der US-Präsident am Ground Zero eine Rede. In diesem Jahr sprechen die Politiker in New York nicht.
Elf Jahre nach 9/11
Barack Obama Gedenkfeier 9/11
US-Präsident Barack Obama gedenkt den Opfern der Anschläge am Pentagon, dem Hauptsitz des amerikanischen Verteidigungsministeriums.
Elf Jahre nach 9/11
9/11 Gedenkfeier
Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr nicht auf Reden von Würdenträgern, sondern auf dem privaten, dem persönlichen Schmerz. Eine junge Frau weint, als die Namen der Opfer vorgelesen werden. Unterbrochen wird das Verlesen der Namen von Schweigeminuten zu den Uhrzeiten, an denen die beiden Passagierflugzeuge in das World Trade Center rasten und die Zwillingstürme einstürzten. Die Veranstaltung findet vor der Kulisse der fast fertiggestellten Neubauten des World Trade Centers statt.
Sie waren das Wahrzeichen der Wirtschaftsmacht New York, in nur 102 Minuten wurden sie zum Symbol für die Verletzlichkeit eines Landes: Die Zwillingstürme des World Trade Centers. Mit dem 11. September wurde eine ganze Nation in ihren Grundfesten erschüttert und die Weltmacht an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen. Die Bilder von einem Flugzeug, das gezielt auf einen Turm des World Trade Centers zuschießt, daneben der brennende Nordturm, haben sich in die Köpfe der Menschen eingebrannt. Kein Ereignis in der Geschichte hat seine Macht so sehr über Bilder entfacht.
5:45 Uhr: Am Morgen des 11. September 2001 starten vier amerikanische Inlandsflüge. An Bord der Maschinen sind 19 Selbstmordattentäter. Unter ihnen Mohamed Atta und Abdulaziz Al-Omari, die hier im Bild in Portland, Maine, die Sicherheitskontrolle durchlaufen. In Boston steigen sie an Bord von American-Airlines-Flug 11.
7:59 Uhr: Flug 11 der American Airlines hebt vom Flughafen Boston mit 14 Minuten Verspätung ab. 8:14 Uhr: Flug 175 der United Airlines, eine zweite Boeing 767, startet vom Flughafen Boston mit Ziel Los Angeles. 8:15 Uhr: Der Bostoner Tower versucht Flug 11 zu kontaktieren, erreicht ihn aber nicht. Auch der Versuch, über Notruffrequenzen zu kommunizieren scheitert. 8:20 Uhr: In Washington D.C. startet eine Boeing 757, Flug 77 der American Airlines in Richtung Los Angeles. 8:42 Uhr: Mit 40 Minuten Verspätung hebt eine Boeing 757, United-Airlines-Flug 93, von Newark in Richtung San Francisco ab.
8:46 Uhr: American-Airlines-Flug 11 schlägt im Nordturm des World Trade Centers ein. Beobachter gehen zu diesem Zeitpunkt noch von einem Unfall aus. Die Menschen im Südturm werden aufgefordert, Ruhe zu bewahren und an ihren Arbeitsplätzen zu bleiben. Diese Aufnahme stammt von dem Filmemacher Jules Naudet. Eigentlich wollte er - zusammen mit seinem Bruder Thomas - den Alltag auf einer Feuerwache schildern, stattdessen wurde er zum einzigen Menschen der Welt, der mit der Kamera den Angriff auf den Nordturm festhielt.
9:03 Uhr: Ein zweites Flugzeug, United Airlines 175, schießt in den Südturm.
Damit wird den Behörden klar, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern einen gezielten Angriff handelt.
9:05 Uhr: US-Präsident Bush besucht eine Schule in Florida. Nachdem sein politischer Berater Karl Rove ihn gegen 8:55 Uhr darüber informiert hatte, dass wohl ein kleines Flugzeug in den Nordturm des WTC gestürzt sei, überbringt sein Stabschef Andy Card ihm zehn Minuten später eine weitere Nachricht: "A second plane hit the second tower. America is under attack." (Ein zweites Flugzeug ist in den zweiten Turm gestürzt. Amerika wurde angegriffen.) Erst einige Minuten später verlässt Bush die Klasse. Er spricht von einem "offensichtlich terroristischen Angriff auf unser Land".
9:08 Uhr: Im Großraum New York werden alle Flughäfen geschlossen. Fußgänger versuchen sich über die Brooklyn Bridge in Sicherheit zu bringen.
9:21 Uhr: In Manhattan werden alle Brücken und Tunnel gesperrt.
9:26 Uhr: Der gesamte zivile Luftverkehr in den USA wird eingestellt. Abfangjäger sind bereits gestartet, um New York und Washington zu schützen. Das Foto zeigt zwei Polizisten, die vor einem geschlossenen Flughafengate in Boston stehen.
9:37 Uhr: Der American-Airlines-Flug 77 stürzt in das Pentagon.
Der getroffene Abschnitt des US-Verteidigungsministeriums in Arlington bei Washington besteht hauptsächlich aus renovierten, noch unbesetzten Zimmern.
Dennoch kommen 125 Menschen im Gebäude ums Leben.
9:59 Uhr: Der Südturm des World Trade Centers stürzt ein.
In den Straßen bricht Panik aus. Die Menschen fliehen in Richtung Norden.
Die Trümmer begraben benachbarte Gebäude unter sich.
Die Bankangestellte Marcy Borders flieht aus dem 81. Stock des Nordturms, als sie die Staubwolke des einstürzenden Südturms erwischt. Sie ist nur eine von Zigtausend Geretetten, doch dieses Foto macht sie und ihre Geschichte berühmt. Zum Beispiel hier, hier und hier.
10:03 Uhr: Das vierte Flugzeug, Flug 93 der United Airlines, stürzt in Pennsylvania auf freiem Feld ab. Am Boden wird niemand getötet. Womöglich haben die Passagiere und Besatzungsmitglieder, nachdem sie in Telefongesprächen mit ihren Angehörigen von den Anschlägen auf das World Trade Center erfahren hatten, versucht, die Kontrolle über die Maschine wiederzuerlangen.
Ermittler untersuchen den Tatort. Unklar ist, welches Ziel die Terroristen treffen wollten. Vermutet wird Camp David, der Urlaubssitz des Präsidenten, das Weiße Haus oder das Kapitol in Washington.
10:28 Uhr: Der Nordturm des World Trade Centers stürzt ein.
Die meisten Beschäftigten und Besucher unterhalb der Einschlagzonen können rechtzeitig evakuiert werden.
11:02 Uhr: Der New Yorker Bürgermeister Giuliani fordert die Bevölkerung auf, den Süden Manhattans zu verlassen und evakuiert diesen.
Die Feuerwehrmänner von New York kämpfen sich in das zerstörte Gebiet vor.
343 von ihnen kommen in den Trümmern des World Trade Centers ums Leben.
Außer den Zwillingstürmen des World Trade Centers werden noch fünf Nebengebäude wie das Marriott Hotel sowie die kleine St. Nicholas Greek Orthodox Church zu Füßen des WTC zerstört, ein Dutzend andere schwer beschädigt.
An den drei Orten der Attentate sterben mehr als 3000 Menschen. Keiner der Passagiere an Bord der Flugzeuge überlebt. Der 11. September 2001 geht als schwarzer Tag in die Geschichte Amerikas ein.