Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki:Kleiner Junge, dicker Mann

Im August 1945 reißen die amerikanischen Atombomben "Little Boy" und "Fat Man" 200 000 Menschen in Hiroshima und Nagasaki in den Tod. Bilder einer Tragödie.

11 Bilder

Bodenmannschaft der Enola Gay, 1945

Quelle: SZ Photo

1 / 11

Das Bodenpersonal des Langstreckenbombers Enola Gay: Im Bauch der Maschine der United States Army Air Forces, kurz USAAF, lagerte am 6. August 1945 die Atombombe "Little Boy", mehr als drei Meter lang und vier Tonnen schwer. Den zynischen Namen erhielt die Bombe, weil sie kleiner ausfiel als ursprünglich geplant.

Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima am 06.08.1945

Quelle: SZ Photo

2 / 11

Enola Gay: Pilot Paul Tibbets benannte den B-29-Bomber, in dem eigens eine Halterung für die Bombe eingebaut war, nach seiner Mutter. Noch heute ist die Maschine in einem Museum in Virginia ausgestellt.

B-29 Bomber bei einem Trainingsflug,Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945
!!!Achtung, nur in einer reinen SZ-Photo-Biga in Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Japan zu verwenden!!!

Quelle: SZ Photo

3 / 11

Zur Vorbereitung des Abwurfs gehörten auch Testflüge: Hier proben B-29-Bomber den Flug über Hiroshima.

General Leslie R. Groves, 1945,Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945
!!!Achtung, nur in einer reinen SZ-Photo-Biga in Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Japan zu verwenden!!!

Quelle: SZ Photo

4 / 11

Er trieb die Entwicklung der ersten amerikanischen Atombombe maßgeblich voran: Leslie Richard Groves, später Lieutenant General der US Army und als militärischer Leiter des Manhattan-Projekts Chef von zeitweise 150 000 Mitarbeitern.

Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945,Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945
!!!Achtung, nur in einer reinen SZ-Photo-Biga in Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Japan zu verwenden!!!

Quelle: SZ Photo

5 / 11

Dieses historische Luftbild lässt das Ausmaß der Zerstörung erahnen. Nachdem die Amerikaner die Atombombe "Little Boy" über Hiroshima abgeworfen hatten, starben mehr als 70 000 Menschen sofort, noch mehr erlagen in den Tagen, Wochen, Monaten und Jahren danach den Folgen der nuklearen Strahlung.

Für die Menschen in Hiroshima kam der Abwurf der Atombombe völlig überraschend. Sie hatten keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen. Anders als von amerikanischer Seite in der offiziellen "Field Order" angegeben, flog der B-29-Bomber nicht direkt nach Hiroshima, sondern umkreiste die Stadt in einem Tarnmanöver, um die Bombe am Morgen des 6. August um 8.15 Uhr abzuwerfen. 43 Sekunden fiel sie in Richtung Erde, ehe sie in einer Höhe von etwa 600 Metern explodierte. Es war der erste Einsatz einer Atomwaffe in einem Krieg.

Abwurf der Atombombe über Hiroshima, 1945,Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945!!!Achtung, nur in einer reinen SZ-Photo-Biga in Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Japan zu verwenden!!!

Quelle: SZ Photo

6 / 11

Der Atompilz, den die Bombe verursachte, war mehr als 13 Kilometer hoch. Hochkontaminiertes Material regnete gut 20 Minuten später als radioaktiver Niederschlag - auch Fallout genannt - auf Hiroshima und seine Umgebung herab. Der radioaktive Staub verteilte sich auf der Erdoberfläche und sorgte für eine erhebliche Strahlenbelastung.

Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945,Hiroshima nach dem Atombombenabwurf, 1945!!!Achtung, nur in einer reinen SZ-Photo-Biga in Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Japan zu verwenden!!!

Quelle: SZ Photo

7 / 11

Einen Tag nach dem Unglück liegt Hiroshima in Trümmern. Ein Überlebender schiebt sein Fahrrad nach der Explosion durch kontaminiertes Gebiet.

Eingebrannte Schatten in Hiroshima nach der Explosion der Atombombe, 1945

Quelle: SZ Photo

8 / 11

Der eingebrannte Schatten dieser Wendeltreppe zeugt von der Wucht der Bombe. Sie hat Spuren in der Eisenwand hinterlassen. Das Epizentrum der Explosion war mehrere Millionen Grad heiß: Glasflaschen, Dachpfannen und Fenster schmolzen wie Kerzenwachs.

Atompilz über Nagasaki, 1945

Quelle: SZ Photo

9 / 11

Nur drei Tage später, am 9. August 1945, zündeten die Amerikaner eine weitere Atombombe. In Nagasaki - nur 300 Kilometer Luftlinie von Hiroshima entfernt - lebten zum Zeitpunkt des Abwurfs 250 000 Menschen. Die Stadt war hauptsächlich für die Werften bekannt, die der Mitsubishi-Rüstungskonzern damals betrieb: Koreanische Zwangsarbeiter mussten die Kriegsmarine des Kaiserreichs Japan beispielsweise mit Torpedobooten ausstatten.

Der Mitsubishi-Konzern war nach amerikanischen Angaben das eigentliche Ziel des Angriffs. Die Piloten verfehlten ihr Ziel allerdings um zwei Kilometer. "Fat Man", so der Name der Bombe, die um 11.02 Uhr aus dem B-29-Bomber Bockscar auf Nagasaki fiel, vernichtete im Umkreis von einem Kilometer fast sämtliche Gebäude. Im Stadtzentrum starben etwa 22 000 Menschen sofort, 10 000 weitere in den nächsten Wochen und Monaten.

Abwurf der zweiten US-Atombombe auf Nagasaki am 09.08.1945

Quelle: SZ Photo

10 / 11

Anders als ihr Name vermuten lässt, war "Fat Man" kaum größer als die Bombe, die auf Hiroshima fiel. Ihre Wucht war jedoch enorm: etwa um die Hälfte stärker. Im Gegensatz zur Bombe von Hiroshima verwendeten die Wissenschaftler beim Bau der Nuklearwaffe von Nagasaki Plutonium. Ein giftiges und radioaktives Schwermetall, das in in der Natur kaum vorkommt und erst in Kernreaktoren hergestellt werden muss. Um Nagasaki fast vollständig zu zerstören, benötigten die Forscher nur wenige Kilogramm Plutonium.

Nagasaki

Quelle: SZ Photo

11 / 11

Ein kleines Kind inmitten der Trümmer: Die Menschen, die die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki überlebt haben, werden im Land als Hibakusha ("Explosionsopfer") bezeichnet. Noch immer müssen die Hibakusha und ihre Nachkommen in Japan erhebliche Diskriminierungen ertragen und leiden an den Spätfolgen des Anschlags.

© SZ.de/flogo/yno/pamu
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: