70 Jahre Katyn:Historische Geste

Erstmals besucht ein russischer Premier die Gedenkstätte Katyn. Das Treffen Putins mit seinem polnischen Kollegen Tusk an dem Ort, wo vor 70 Jahren 20.000 Polen ermordet wurden, gilt als Meilenstein in den russisch-polnischen Beziehungen.

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Katyn, Gedenkstätte, dpa

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Es ist eine historische Geste am Ort eines Massenmords: Als erster Moskauer Regierungschef besucht Wladimir Putin an diesem Mittwoch die westrussische Gedenkstätte Katyn bei Smolensk. Das Treffen dort mit seinem polnischen Kollegen Donald Tusk gilt im belasteten Verhältnis beider Länder als Meilenstein auf dem Weg zur Versöhnung.

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Katyn, AFP

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Beginnend am 7. April 1940 waren unter anderem in Katyn auf Befehl des sowjetischen Diktators Stalin mehr als 20.000 polnische Offiziere und Intellektuelle vom sowjetischen Geheimdienst NKWD ermordet und verscharrt worden.

Foto: AFP; Anfang 1943 wurden die Massengräber von Wehrmachtssoldaten entdeckt und propagandawirksam exhumiert.

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70 Jahre danach ist das Massaker für Polen noch immer ein nationales Trauma und für Russland ein schweres Erbe. Für das kollektive Gedächtnis der Polen ist der 7. April 1940 neben der Wahl von Karol Wojtila zum Papst im Oktober 1978 das wichtigste Datum des vergangenen Jahrhunderts.

Foto: dpa; die lokale Bevölkerung an einem der freigelegten Massengräber im April 1943

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Deswegen wurde mit Spannung erwartet, welche Worte Putin in dem Ort nahe der Grenze zu Weißrussland finden wird. Zahlreiche polnische Politiker wie Präsident Lech Kaczynski besuchten die Gedenkstätte, um der Toten zu gedenken.

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Das Ziel der Sowjetführung vor 70 Jahren war es, die polnische Elite im von ihnen besetzten Teil Polens zu liquidieren - vor allem Offiziere und Intellektuelle waren unter den Toten.

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Hier befestigt eine ältere Polin Blumen auf der Platte, in die der Name ihres Vaters Feliks Olbrysz eingraviert ist. Nach der Rückeroberung der Gegend um Smolensk im Herbst 1943 versuchte der sowjetische Geheimdienst NKWD, den Massenmord den Deutschen zuzuschreiben. Dies galt als verlogener Gründungsmythos der Volksrepublik Polen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ausgerufen wurde - mit Unterstützung der UdSSR.

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Das Thema Katyn wurde in den Zeiten des Kalten Kriegs immer wieder erhitzt debattiert: Ein Ausschuss des US-amerikanischen Abgeordnetenhauses untersuchte 1952 das Massaker. Ein ehemaliger polnischer Soldat, der Zeuge des Massakers gewesen sein will, versteckt sich hinter einer Maske.

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In der polnischen Hauptstadt Warschau wird auf einem Militärfriedhof der Opfer gedacht - hier stehen Pfadfinder Spalier.

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Text: sueddeutsche.de/dpa/mati/gba

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