Merkel sagt Putin für den 9. Mai ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am 9. Mai nicht an der Gedenkfeier für das Ende des Zweiten Weltkriegs in Moskau teilnehmen. Ein Regierungssprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeit.
Stattdessen wird Merkel gemeinsam mit Russlands Präsident Wladimir Putin einen Tag später einen Kranz am Grabmal des unbekannten Soldaten in Moskau niederlegen.

Militärparade zum 9. Mai:Roter roter Platz
Panzer, Kampfhubschrauber und 11 000 Soldaten in Reih und Glied: Mit einem großen Spektakel feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland. Gleichzeitig beschwört der russische Präsident Wladimir Putin den russischen Patriotismus.
Berlin will Kiew nicht brüskieren
Merkel hatte die Einladung Putins im Sommer zunächst unbeantwortet gelassen. Nun habe sie entschieden, dass es ihr "unmöglich ist, am 9. Mai an einer Militärparade auf dem Roten Platz teilzunehmen", wie die Zeit aus ihrem Umfeld zitiert.
Angesichts der Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt wäre es ein Affront gegen die ukrainische Regierung, wenn Merkel der Einladung nachkommen würde, schreibt das Blatt. Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck werden den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko am Montag in Berlin empfangen.
Die SPD lobte Merkels Entscheidung. "Ich halte das für ein kluges Vorgehen", sagte der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Es wäre nicht richtig gewesen, Russland durch einen gänzlichen Boykott des Gedenkens an das Kriegsende vor 70 Jahren zu brüskieren. "Wir wollen schließlich mit Russland weiter im Gespräch bleiben", sagte Mützenich.
Neben Merkel werden auch US-Präsident Barack Obama sowie die Staatschefs Polens, Litauens, Lettlands und Estlands nicht an der Militärparade in Moskau teilnehmen. Der französische Präsident François Hollande und der britische Premierminister David Cameron haben sich noch nicht geäußert.