60 Jahre BRD: Die fünfziger Jahre - der Stil eines Jahrzehnts

Toast Hawaii und Nierentisch, Pettycoat und Nylonstrumpf, Käfer und Flügeltürer - der Alltag in den 1950er Jahren war durch einen ganz besonderen Stil geprägt.

Pastellfarben statt braunem Einheitsbrei, Ananas statt Braten: In den 1950er Jahren wurde Deutschland bunt. Im Wohnzimmer hielten Nierentisch und Tütenlampen Einzug - weiche Formen lösten die starre Ästhetik des Nationalsozialismus ab.

Auch die Musikbox gehörte zum Nierentischzeitalter. Man tanzte zu Elvis Presley und Bill Haley - und bei der Party wurde Toast Hawaii gereicht.

Die Hausfrau freute sich über die Waschmaschinen, die von den AEG-Fließbändern rollten. Die gewonnene Zeit verbrachte man im Italienurlaub.

Doch nicht alleine der Nierentisch prägte die 1950er Jahre, auch Mode und Moral spielten eine wichtige Rolle. Schön war, wer schöne Kurven hatte. Und mit der Vespa düste man dann mit der Liebsten in den Sonnenuntergang auf Capri - der Aufbruch in die Mobilität.

Die 1950er Jahre - der letzte große Versuch einer einheitlichen Ästhetisierung aller Lebensbereiche. Die prüde Moral wirkt sich nicht zuletzt auf die Mode aus. Hochgeschlossen, wadenlang und tailliert - so ging die modische Frau auf die Straße.

Als schön galt, wer Kurven hatte. Und auch der Nylonstrumpf strahlte eine ganz besondere Erotik aus. Am Ende der 1950er Jahre dann wurde der Petticoat durch ein ganz besonderes Stück Stoff abgelöst - den Minirock.

Die kleine Freiheit names Vespa: In den 1950er Jahren wurden die Deutschen mobil und gingen auf Reisen. Der VW Käfer mobilisierte die Massen und Porsche baute seinen ersten Sportwagen.

Mercedes gelang mit dem "Flügeltürer" ein Auftritt mit Paukenaufschlag: Der luxuriöse Sportwagen wurde das Statussymbol der fünziger Jahre - nicht nur wegen des spektakulären Mordfalls Rosemarie Nitribitt.