500 Jahre Reformation:Geschenk für Sachsen-Anhalt

Luther-Konterfei am Lutherweg

Das Jubiläumsjahr 2017 steht ganz im Zeichen Luthers.

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Mehr Touristen, mehr Übernachtungen und mehr Besucher an den Lutherstätten: Die Landesregierung Sachsen-Anhalts zieht ein durchweg positives Fazit zum Reformationsjubiläum.

Sachsen-Anhalt mit seinen Luther-Stätten hat aus Sicht der Landesregierung vom Reformationsjubiläum touristisch wie kulturell stark profitiert. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) verwies am Mittwoch auf die Sprach-, Kultur- und Besuchervielfalt in diesem Jahr. Sachsen-Anhalt sei eine weltoffene Gesellschaft in einem weltoffenen Land. "Das ist das größte Geschenk, das Sachsen-Anhalt gemacht werden konnte", sagte der Regierungschef in Magdeburg. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) sagte: "Wir sind sichtbarer geworden." Aus touristischer Sicht sei das Jubiläum ein ganz großer Erfolg. Die Zahl der Gäste habe mit Stand August das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 6,6 Prozent übertroffen. Die Übernachtungen hätten landesweit um 5,8 Prozent zugelegt, bundesweit nur um 2,7 Prozent. Es habe ein starkes Plus von 15,9 Prozent bei den ausländischen Gästeübernachtungen gegeben.

Die Lutherstätten besuchten mehr als doppelt so viele Menschen

Im laufenden Jahr wird mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen an Martin Luthers Thesenanschlag vor 500 Jahren an der Wittenberger Schlosskirche erinnert. Damit begann am 31. Oktober 1517 die Reformation und die Spaltung der Kirche. Sachsen-Anhalt hat nach eigenen Angaben etwa 80 Millionen Euro für das Reformationsjubiläum aufgewendet, davon seien etwa 60 Millionen Euro in die Modernisierung der Lutherstätten investiert worden. An den Lutherstätten in Wittenberg, Eisleben und Mansfeld hätten die Museen bis Mitte Oktober teilweise mehr als doppelt so viele Besucher gehabt wie im Vorjahreszeitraum, hieß es weiter.

Angesichts des Reformationsjubiläums wollen die großen Kirchen in Deutschland enger zusammenarbeiten. "In dem Land, wo vor 500 Jahren die Trennung begann, setzen wir auf eine Dynamik der Freundschaft. 2017 soll als das Jahr der Ökumene in die Geschichte eingehen", heißt es in einem gemeinsamen Beitrag des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit. Es handelt sich um den ersten gemeinsamen Text kirchenleitender Bischöfe beider Konfessionen zu einem Reformationstag.

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