25 Jahre Grüne im Bundestag:"Wir waren nie Pazifisten"

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Ein Gespäch mit der ersten Fraktionschefin der Grünen, Marieluise Beck, über Tränen, die großen Momente der Unwirklichkeit und was sie sich von Helmut Kohl heute wünschen würde.

Thorsten Denkler, Berlin

sueddeutsche.de: Frau Beck, wenn Sie sich erinnern an die Anfangstage der Grünen im Bundestag - wie war es, plötzlich als außerparlamentarisch Bewegte in diesem ehrwürdigen Hohen Haus zu stehen?

Der erste Tag im Bundestag: Die Grüne Marieluise Beck (M.) saß nur wenige Meter von Helmut Kohl (r.) entfernt. (Foto: Foto: ap)

Marieluise Beck: Ich würde gerne noch ein paar Tage zurückgehen in der Zeit. Der Weg vom Bonner Hauptbahnhof zum Bundestag war schon großartig. Wir waren dort gemeinsam angekommen. Und dann stiegen wir aus und haben uns alle gefragt: Wo geht es denn hier zum Bundestag?

sueddeutsche.de: Sie waren vorher nie dort?

Marieluise Beck: Doch schon, auf Demonstrationen. Aber das hat nicht geholfen, die Stadt kennenzulernen. Wir sind dann gemeinsam mit der U-Bahn gefahren.

sueddeutsche.de: Linie 61/62 nach Bad Godesberg ...

Marieluise Beck: ... Ausgang Tulpenfeld. Dann fuhren wir die Rolltreppen hoch und kamen auf diesen Platz, von wo es ins Regierungsviertel ging. Das hatte etwas Unwirkliches. Weil der Gedanke für mich so unvorstellbar war, dass wir jetzt tatsächlich ordentliche Parlamentarier sein sollten.

sueddeutsche.de: Zwischen dem Wahlabend am 6. März 1983 und der ersten U-Bahn-Fahrt als Bundestagsabgeordnete waren ja ein paar Tage vergangen. Hat die Zeit nicht ausgereicht, sich an den Gedanken zu gewöhnen?

Marieluise Beck: Nein. Es war ja auch nichts wirklich geklärt. Ich wusste überhaupt nicht, wie wir uns als Grüne in diesem eingeschliffenen Apparat Bundestag orientieren können. Der hat uns ja nun nicht gerade mit großer Freude in Empfang genommen.

sueddeutsche.de: Und - wie haben sich die Grünen dann orientiert?

Marieluise Beck: Mit zwei Mitarbeitern der Bundestagsverwaltung, die sich nach unserem Wahlerfolg als Grüne outeten. Das haben sie vorher nicht gewagt. Ich habe damals sehr darum geworben, dass die beiden auf der Stelle Mitarbeiter der Fraktion werden sollten. Wir wären sonst verloren gewesen, in diesem großen System, das uns nicht haben wollte.

sueddeutsche.de: Und das erst mal keine passenden Räume zur Verfügung gestellt hatte.

Marieluise Beck: Richtig. Das politische Bonn hatte sich im Drei-Parteien-System eingerichtet. Es war auf eine vierte Fraktion überhaupt nicht vorbereitet. Es gab für uns keinen Platz. Wir hatten keine Büroräume - weder für alle Abgeordneten, noch für die Fraktionsführung.

sueddeutsche.de: Was zu heftigem Streit geführt hat.

Marieluise Beck: Es gab ja ein Abgeordnetenhochhaus, den "Langen Eugen", und gegenüber in der alten Pädagogischen Hochschule waren die Büros der Fraktionsspitzen. Uns wollte man in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude im Tulpenfeld einquartieren ...

sueddeutsche.de: ... zu Fuß etwa fünf Minuten vom Bundestag entfernt.

Marieluise Beck: Ja, wir hatten dann eine heftige Auseinandersetzung darüber, ob wir alle ins Tulpenfeld ziehen sollten. Einige fühlten sich nicht gleichberechtigt untergebracht. Otto Schily ...

sueddeutsche.de:... mit Ihnen und Petra Kelly der erste Sprecher der Fraktio n...

Marieluise Beck: ... bestand darauf, dass wir der Kleiderordnung nach gleichberechtigt behandelt werden mussten. Zumindest für den Vorstand sollte es Räume in der alten Pädagogischen Hochschule geben.

sueddeutsche.de: Woran ist das gescheitert?

Marieluise Beck: (lacht) Oh, das war großartig. Man hatte tatsächlich irgendwelche Räume in diesem Komplex ausfindig gemacht, die irgendwie unterhalb des Wasserspiegels vom Rhein lagen. Die machten eher den Eindruck von Gefängniszellen. Einen halben Meter unter der Decke gab es so schmale Fensterchen. Wenn man sich auf die Zehenspitzen stellte, konnte man die Schiffe vorbeifahren sehen.

sueddeutsche.de: Das war ja genauso ein Politikum, wie die Frage, wo sie als Grüne im Bundestag sitzen durften.

Marieluise Beck: Oh ja. Das ist etwas, was wir uns vielleicht auch heute noch in Erinnerung rufen können. Wir haben wie die Löwen darum gekämpft, nicht links von der Sozialdemokratie sitzen zu müssen - sondern zwischen SPD und CDU. Das war ein harter Kampf. Wir hatten sogar gedroht, unsere Plätze nicht einzunehmen, sondern stehen zu bleiben, wenn der Ältestenrat uns ganz links platziert hätte.

sueddeutsche.de: Warum war Ihnen das so wichtig?

Marieluise Beck: Dahinter steckte der vielleicht etwas einfältige Spruch: "Weder rechts noch links, sondern vorn". Der Satz war für die meisten von uns Teil unseres Selbstverständnisses.

sueddeutsche.de: Gab es eine Führung durchs Parlament für die Neulinge?

Marieluise Beck: Es gibt Fotos von Petra Kelly, die vorher mal rein durfte. Sonst gab es nichts. Es gab ja eine sehr große Skepsis uns gegenüber. Aber es gab auch Menschen, die sich sehr rührend um uns gekümmert haben. Einer war Saaldiener, Herr Schmidt hieß er, glaube ich. Der war zugleich Hausmeister.

sueddeutsche.de: Und Politiker?

Marieluise Beck: Das war schwieriger, aber es gab sehr korrekte Kolleginnen, die uns wie gleichberechtigten Parlamentariern begegneten. Dazu gehörte auch Hildegard Hamm-Brücher von der FDP.

sueddeutsche.de: Sie haben in ihrer ersten Rede vor dem Bundestag gesagt, zu den tragenden Elementen grüner Politik gehöre Sanftheit. Im Sitzungsprotokoll von damals steht "Zustimmung der Abgeordneten Frau Hamm-Brücher".

Marieluise Beck: Frau Hamm-Brücher ist eine großartige Dame. Für sie war klar: Wer als Parlamentarier gewählt ist, der ist jetzt ebenbürtig. Das haben nicht alle so gesehen. Mein Satz von der Sanftheit hatte übrigens noch ein Nachspiel: Der frisch gewählte Parlamentspräsident Rainer Barzel von der CDU hat mich daraufhin zum Essen eingeladen.

sueddeutsche.de: Was wollte er?

Marieluise Beck: Mich fragen, was ich mit dem Satz verbunden habe, warum ich von Sanftheit gesprochen habe.

sueddeutsche.de: Warum hat ihn das interessiert? Sie waren doch der Klassenfeind.

Marieluise Beck: Ich glaube, in diesem Politikbetrieb waren viele einfach erstaunt darüber, dass im Bundestag solche Wörter fallen. Dazu noch von einer, die damals ja völlig unbekannt war. Der Begriff spiegelte mein Gefühl zu den Grünen wieder. Das Gefühl war, dass wir eine Partei sind, die ganz stark auf ethischen Grundsätzen fußt, auf Gewaltfreiheit. Und dazu gehört, dass wir auf Dialog, auf Vermittlung setzen.

Auf der nächsten Seite: Mit Tränen in den Augen in der öffentlichen Fraktionssitzung.

sueddeutsche.de: Einige Wochen später standen Sie mit Tränen in den Augen in der damals noch öffentlichen Fraktionssitzung der Grünen - da schien das Sanftheitsgefühl verloren gegangen zu sein.

Marieluise Beck heute. Gelernt hat sie vor allem, dass Politiker eine Rolle zu spielen haben, sagt sie. (Foto: Foto: Grüne)

Marieluise Beck: (lacht) Das war das reale Leben. Heute verspreche ich bei jedem Jubiläum, dass ich nicht mehr weine. Das war damals einfach ein hartes Ringen um Rollen, um Positionen. Wir hatten alle einen Überschuss an Energie. Weil wir so antihierarchisch waren, war das ein langer Prozess. In jeder anderen Fraktion war klar, wer neu ist, muss sich hinten anstellen.

Bei uns gab es aber niemanden, der sich hinten anstellen wollte. Wir waren faktisch 28 Individuen, die alle das Gefühl hatten, dass sie zentrale Botschaften in das Parlament zu tragen hatten. Darum haben wir gekämpft wie um unser Leben.

sueddeutsche.de: Wissen Sie noch, warum Sie geweint haben?

Marieluise Beck: Ich hatte Bundeskanzler Helmut Kohl einen vom sauren Regen zerstörten Tannenzweig übergeben, ohne dafür vorher einen Kollektivbeschluss herbeigeführt zu haben. Otto Schily hat mich danach sehr hart angegangen. Aber vorangegangen waren unendlich lange Sitzungen über die Frage, wer in welchen Ausschuss geht oder wer wie viel Redezeit nach der ersten Regierungserklärung bekommt.

sueddeutsche.de: Sie haben als erste Grüne auf Kohls Regierungserklärung geantwortet. Wie kam es dazu? Sie hatten mit Petra Kelly und Schily ja wesentlich prominentere Parteifreunde als Konkurrenten.

Marieluise Beck: Diese Konkurrenz gab es so nicht. Dass ich sprechen sollte, hatte eher etwas damit zu tun, dass wir dem eingefahrenen Politikbetrieb etwas ganz Neues entgegensetzen wollten. Das hat ja auch geklappt. Ich hab das nicht als historischen Moment empfunden. Das wäre mir zu überkandidelt gewesen.

sueddeutsche.de: Aber Sie müssen doch weiche Knie gehabt haben.

Marieluise Beck: Aufregend war das. Es gibt diesen Begriff, der heißt angstlustig. Das trifft es. Natürlich war ich ängstlich. Aber gleichzeitig hatte das einen großen Reiz.

sueddeutsche.de: Hat Kohl eigentlich je ein Wort mit Ihnen gewechselt?

Marieluise Beck: Nein.

sueddeutsche.de: Bis heute nicht?

Marieluise Beck: Nein.

sueddeutsche.de: Hätten Sie sich das gewünscht?

Marieluise Beck: Damals hätte ich mir das kaum vorstellen können. Wenn es heute eine Gelegenheit gäbe, dürften wir uns entspannter begegnen. Wir sind nicht mehr der Klassenschreck der Republik. Und bei aller Kritik an Herrn Kohl und an der letzten tragischen Etappe in seiner politischen Biographie würde ich ihm mit Respekt gegenübertreten. Und ich hoffe, er mir auch.

sueddeutsche.de: Hätte es die Grünen verändert, wenn sie damals gewusst hätten, dass 16 Jahre Opposition unter Kohl vor ihnen liegen?

Marieluise Beck: Das weiß ich nicht. Zumindest für mich war der Gedanke an Regierung und Koalition völlig außerhalb der Welt, ein undenkbarer Gedanke.

sueddeutsche.de: Waren Sie nicht regierungsfähig oder nicht regierungswillig?

Marieluise Beck: Für mich war Regierung keine Perspektive. Aber fragen Sie mal Joschka Fischer. Für den war das sicher anders.

sueddeutsche.de: Als Helmut Kohl im Jahr 1990 Kanzler der Wiedervereinigung wurde, sind die West-Grünen mit dem Spruch "Alle reden von Deutschland. Wir reden vom Klima" aus dem Parlament geflogen.

Marieluise Beck: Das war ein Schuss vor den Bug, der zu erheblichen Veränderungen geführt hat. Viele Fundis um Jutta Ditfurth sind gegangen. Wir haben der Partei neue Strukturen gegeben, haben uns mit Bündnis 90 fusioniert. Ludger Volmer und Christine Weiske haben als Parteisprecher die Flügelkämpfe eindämmen können und die Partei in den Bundestag zurückgeführt.

Fortsetzung auf der nächsten Seite: "In der Politik geht es um Rollen. Sich mit der ganzen Person zur Disposition zu stellen, das hält man nicht durch."

sueddeutsche.de: Was haben Sie im Bundestag über Politik gelernt?

Marieluise Beck: Dass Politik ein Beruf ist. Es braucht dafür eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit, eine gewisse Härte und die Bereitschaft, Verletzungen hinzunehmen und abzuwehren.

sueddeutsche.de: Und selbst auch zu verletzen?

Marieluise Beck: (überlegt lange) Ja, natürlich verletzt man auch. Wenn Sie so wollen, ist jede Konkurrenz, jedes Antreten in einer Abstimmung gegen jemand anderen eine Form von Verletzung. Aber man muss lernen, dass es dabei nicht um die eigene Person als Ganzes geht.

sueddeutsche.de: Ist das der Unterschied zwischen Grünen heute und denen von 1983?

Marieluise Beck: Vielleicht. Ich hatte, als ich von der Sanftheit gesprochen hatte, noch keine Vorstellung davon, dass es in der Politik um Rollen geht, wie in jedem anderen Beruf auch. Ich habe mich am Anfang mit meiner ganzen Person zur Disposition gestellt. Das geht nicht auf Dauer, das hält man nicht durch.

sueddeutsche.de: Früher war Professionalisierung ein Schimpfwort in der Partei. Sie haben das zu spüren bekommen, als Ihnen für das Amt der Parteisprecherin in Bremen eine finanzielle Entschädigung verweigert wurde.

Marieluise Beck: Ja. Ich habe das Amt dann niedergelegt, weil ich nicht parallel als Lehrerin arbeiten konnte und ich von irgendetwas leben musste. Man muss Grenzen ziehen können in diesem Beruf. Gegenüber der eigenen Person - und auch gegenüber dem, was man erlebt.

Ich bin als Ausländerbeauftragte mit unendlich vielen Flüchtlingsschicksalen konfrontiert worden, die herzzerreißend waren. Wenn man aber nicht lernt, zu unterscheiden, wo kann ich helfen, und wo muss ich einsehen, dass ich nicht die ganze Welt retten kann, dann geht man kaputt.

sueddeutsche.de: Was würde denn die Marieluise Beck von 1983 der Marieluise Beck 2008 vorwerfen?

Marieluise Beck: Muss ich so hart mit mir umgehen, dass ich jetzt einen Vorwurf konstruiere?

sueddeutsche.de: Vielleicht hätte die Marieluise Beck von 1983 Ihnen vorgeworfen, Teil des Establishments zu sein, kühl und berechnend.

Marieluise Beck: Das kann durchaus sein. Klar. Ich hätte wohl gesagt, Sie beugen sich zu sehr den angeblich von außen gesetzten Sachzwängen.

sueddeutsche.de: "Sachzwänge", das war auch so ein Schimpfwort.

Marieluise Beck: Ja, das war ein Schimpf- oder besser ein Angriffswort, das wir damals benutzt haben.

Auf der nächsten Seite: Marieluise Beck über die größte Zäsur in der Geschichte der Grünen.

Rot-grüne Bundesregierung
:Die Bonner Zeitenwende

Am 27. Oktober 1998 übernahmen SPD und Grüne die Macht - nach 16 Jahren Kohl ein politischer Aufbruch. Die Regierung von Kanzler Schröder und Vizekanzler Fischer packte lange verschobene Reformen an, leistete sich aber auch viele Fehler.

Von Oliver Das Gupta

sueddeutsche.de: Sie haben 1994 als eine der ersten Grünen den Einsatz militärischer Mittel in Bosnien befürwortet, um den drohenden Krieg zu verhindern. Das war ein absoluter Tabubruch. Gab es keine Zweifel, ob Sie noch in der richtigen Partei sind?

Marieluise Beck: Wir waren auf unserem Godesberger Parteitag eine winzige Minderheit, die Militäreinsätze in Bosnien befürwortet hat. Aber es gab eine große Spannung in der Partei. Wir waren immer eine Menschenrechtspartei, was bedeutet, dass die Menschen geschützt werden müssen.

Die Mehrheit sagte damals noch, die Nato hat außerhalb ihres Bündnisgebietes nichts zu suchen. Es war klar, dass diese Spannung die Partei weiter beschäftigen würde - und es war ein riesige Herausforderung.

sueddeutsche.de: War der Schritt zum Ja zur militärischen Option das Ende des pazifistischen Gedankens bei den Grünen?

Marieluise Beck: Wir haben uns nie als pazifistische Partei definiert. Viele Grüne haben ja auch Befreiungsbewegungen in Lateinamerika unterstützt, die sehr wohl mit militärischen Mitteln vorgegangen sind.

Wir waren und sind eine Anti-Atom-Partei sowohl im militärischen als auch im "zivilen" Bereich. Aber die Frage, wie wir gefährdete Menschen schützen, die haben wir zu der Zeit noch nicht diskutiert. Im großen Stil hat die Debatte erst Joschka Fischer nach dem Massaker von Srebrenica eröffnet.

sueddeutsche.de: Dennoch war es ein harter Kampf, der spätestens mit der Kosovo-Entscheidung 1999 endgültig ausgefochten wurde.

Beck: Das war die größte Zäsur in der Geschichte der Grünen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals ein so hartes Ringen in Fraktion und Partei gegeben hat, wie in dieser Frage. Das Kosovo war ja auch deshalb so unendlich schwierig, weil es keinen UN-Sicherheitsratsbeschluss gab. Wir standen vor der Wahl, zu warten, bis es ein zweites Srebrenica gibt - oder die sofortige Intervention zu fordern.

sueddeutsche.de: Sie haben die Anfänge 1983 als unwirklich beschrieben. Wie unwirklich muss da erst die Regierungsübernahme gewesen sein?

Marieluise Beck: Es gab große Momente der Unwirklichkeit. Ich bin ja zur Ausländerbeauftragten berufen worden und eines Tages kam der zuständige Referatsleiter, der zuvor für Frau Schmalz-Jacobsen von der FDP gearbeitet hat, in mein kleines Abgeordnetenbüro und sagte: "Frau Beck, ich biete Ihnen mein Vertrauen an". Das fand ich unglaublich und wunderbar.

sueddeutsche.de: Dabei gehört doch der Wechsel in der Politik zum Alltagsgeschäft.

Marieluise Beck: Ich sehe vielleicht durch diese Erfahrung erst deutlich, dass Ämter im Parlamentarismus auf Zeit vergeben werden. Ich finde es immer wieder erstaunlich und faszinierend, wie Politiker aus herausgehobenen Positionen zurücktreten ins Glied. Wenn ich heute den Kollegen Hans Eichel mit seiner Aktentasche an einer Ampel warten sehe, dann denke ich immer, das ist eine ganz hohe Form der Zivilität. Das finde ich etwas ganz Besonderes am Parlamentarismus.

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