200 Jahre Unabhängigkeit in Mexiko:"Wie Karneval und Woodstock"

Im September 1810 rief ein Priester die Mexikaner zum Aufstand gegen die spanischen Herrscher auf. Mit einem gigantischen Fest erinnert Mexiko an den Beginn des Unabhängigkeitskrieges - und versucht, für eine Weile den Drogenkrieg zu vergessen, unter dem das Land leidet.

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1810 stand die Bevölkerung Mexikos gegen die spanischen Herrscher auf - 1821 war das Land tatsächlich unabhängig.  Nun findet in Mexiko-Stadt ein riesiges Fest statt, um den Jahrestag des Beginns des Unabhängigkeitkrieges zu begehen.

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Feiern auf dem Platz der Verfassung (Zócalo) in Mexiko-Stadt. "Es ist wie der Karneval in Rio, plus eine Olympia-Feier, plus Woodstock, alles an einem Tag", sagte einer der künstlerischen Gestalter, der Italiener Marco Balich.

Fireworks explode as Mexico marks its 200th anniversary of the day rebel priest Manuel Hidalgo set it on path to independence in Mexico City

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Porträts berühmter Mexikaner werden auf die Kathedrale am Zócalo projiziert. In der Nacht zum 16. September 1810 hatte der Priester Manuel Hidalgo mit dem Läuten der Kirchenglocke die Einwohner der Stadt Dolores rund 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt zusammengerufen. Mit seinem Aufruf zum Kampf gegen die "korrupte Regierung" begann der Kampf um die Unabhängigkeit.

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Auf dem Zócalo-Platz in Mexiko-Stadt wird der "Koloss" errichtet. Die 20 Meter hohe Statue stammt von dem Bildhauer Juan Carlos Canfield. Die Mexikaner gedenken nicht nur ihres Kampfes gegen die Spanier, sondern auch der Revolution von 1910 bis 1917, während der Rebellen wie Francisco Madero, Emiliano Zapata und Pancho Villa den Diktator Porfiro Diaz besiegten.

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Der "Engel der Unabhängigkeit" schwebt mit Hilfe eines Ballons über Mexiko-Stadt. Die Veranstaltungen finden ungeachtet des Drogenkrieges statt, unter dem das Land leidet.

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Feierlichkeiten vor dem Nationalpalast in Mexiko-Stadt. Landesweit haben sich die Menschen in den festlich geschmückten Zentren ihrer Städte und Ortschaften versammelt, um zwei Tage lang mit Umzügen und Konzerten des Unabhängigkeitskampfes zu gedenken.

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Feuerwerke über dem Paseo de la Reforma, der Hauptverkehrsstraße von Mexiko-Stadt. In einigen Städten wurden die Feiern aus Angst vor Anschlägen abgesagt.

Mexiko feiert 200 Jahre Unabhängigkeit

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Mexikos Präsident Felipe Calderón schwenkt während des Höhepunktes der Veranstaltung, dem "Grito de la Independencia" (Schrei der Unabhängigkeit) von einem Balkon des Nationalpalastes aus die Nationalflagge.

Mexiko

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Nicht nur an den Aufstand vor 200 Jahren und die Revolution vor einem Jahrhundert erinnert die Parade. Organisiert haben die zentralen Feiern der Australier Ric Birch und der Italiener Marco Balich, Schöpfer der Feiern vergangener Olympischer Spiele. Mit Hilfe von rund 7000 Menschen haben sie eine mehr als zwei Kilometer lange Show über die Geschichte und Kultur Mexikos zusammengestellt. Erinnert wurde zum Beispiel auch an die Azteken - das Volk, das Mexiko-Stadt gegründet, das Land lange beherrscht und vor fast 500 Jahren von den Spaniern und ihren Verbündeteten besiegt wurde.

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Rund 100 Straßen im Zentrum der Hauptstadt wurden am Mittwochmorgen für den Autoverkehr gesperrt. Für Donnerstag ist eine große Militärparade geplant. An ihr nimmt erstmals eine Fahnenabordnung mit sechs Soldaten der Bundeswehr teil.

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Diese Kostüme, die an menschliche Skelette erinnern, gehören eigentlich zum Tag der Toten (Día de Muertos), der Ende Oktober gefeiert wird.

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Chinelo-Tänzer erinnern daran, dass in der Zeit des spanischen Vizekönigreiches Neuspanien Indios und Mestizen nicht an den Karnevalsfeiern der Spanier und ihrer Nachfahren teilnehmen durften. Sie organisierten deshalb ihre eigenen Feiern - und machten sich mit ihren Kostümen über die Spanier lustig.

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Eigentlich zum Tag der Toten gehört auch La Catrina, die Skelett-Dame. Mit der Verkleidung machten sich die Mexikaner vermutlich über die reiche Oberschicht während der Diktatur des Porfirio Díaz (bis 1910) lustig.

Quetzalcoatl is paraded outside the National Palace in Mexico City

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In Erinnerung an die aztekische Kultur taucht Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange, der Gott des Windes, des Himmels und der Erde, vor dem Regierungssitz auf.

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"Für den Preis eines Kriegsflugzeugs kann man den Geburtstag eines Landes feiern", erklärte Marco Balich, einer der Organisatoren. Das Fest, das zwei Jahre lang vorbereitet wurde, kostete rund 40 Millionen Dollar (31 Millionen Euro).

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Zur mexikanischen Kultur gehört natürlich die Mariachi-Musik, die etliche unterschiedliche regionale Musikstile vereint.

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Als Revolutionäre verkleidet, ausgestattet mit ziemlich albernen Masken, erinnern diese Teilnehmer an den bewaffneten Kampf gegen die Truppen des Diktators Diaz.

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Was auch immer diese Verkleidung darstellt - sie ist auf jeden Fall sehenswert. Allein zur zentralen Feier im Zentrum der mexikanischen Hauptstadt wurden mehrere Millionen Zuschauer erwartet, darunter Staatschefs und Regierungsmitglieder aus 80 Staaten.

Riot policemen guard the perimeter of the Macroplaza before the Independence day ceremony in downtown Monterrey

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Wegen der schwierigen Sicherheitslage sind während der Festlichkeiten im ganzen Land Polizei- und Armee-Einheiten im Einsatz.

Tropensturm 'Karl' wütet in Mexiko

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Während in Mexiko-Stadt und anderen Städten gefeiert wird, fegt der Tropensturm Karl über die Halbinsel Yucatan. 

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Der Süden Mexikos leidet schon jetzt unter Überschwemmungen, betroffen sind vor allem die Bundesstaaten Veracruz und Oaxaca. Karl wird den Vorhersagen zufolge nach seinem Durchzug über die Halbinsel Yucatan noch einmal in Mexiko auf Land treffen.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/AFP/mcs/mati
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