Terrormiliz im Irak:Iran bietet Hilfe beim Kampf gegen IS an

"Alle Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomprogramm" sollen fallen. Dann sei Iran bereit, den Westen im Kampf gegen die IS-Terrormiliz im Irak zu unterstützen, sagt Außenminister Sarif. Sein französischer Kollege Fabius warnt vor einer "Vermischung" der beiden Probleme.

  • Irans Außenminister Sarif erklärt sich prinzipiell bereit, dem Westen im Kampf gegen den Islamischen Staat im Irak zu helfen - verlangt aber eine Aufhebung der Sanktionen gegen sein Land.
  • Frankreichs Außenminister Fabius warnt vor einer Vermischung der Atomproblematik mit dem Kampf gegen die sunnitische Terrormiliz.

Iran will im Kampf gegen IS helfen und die Sanktionen loswerden

Die iranische Regierung hat ihre Beteiligung am Kampf gegen die Dschihadisten der Gruppierung Islamischer Staat im Nachbarland Irak angeboten. Im Gegenzug sollten "alle Sanktionen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm" aufgehoben werden, sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Donnerstag laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna.

"Wenn wir uns bereit erklären, im Irak etwas zu unternehmen, sollte die andere Verhandlungsseite etwas zurückgeben", sagte er demnach. Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte die Staaten in der Region, darunter auch Iran, dazu aufgerufen, sich am Kampf gegen IS zu beteiligen. Die Dschihadisten kontrollieren Gebiete im Nordirak und Teile Syriens. Sie gehen mit äußerster Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vor.

Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Mehr sagte Sarif, die iranische Regierung verhandle derzeit mit mehreren europäischen Regierungen darüber, wie sich das Land einbringen könne und welche Gegenleistung zu erwarten sei.

Fabius reagiert mit Skepsis

Fabius wandte sich allerdings strikt gegen eine Vermischung der IS-Problematik mit den laufenden Atomverhandlungen. "Das sind zwei grundverschiedene Probleme, eine Vermischung wäre gefährlich", sagte er.

Im Streit über das iranische Atomprogramm ringt die sogenannte 5+1-Gruppe der ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat und Deutschlands seit Monaten mit Teheran um ein Abkommen. Im Juli vereinbarten Iran und die 5+1-Gruppe, ihre Gespräche bis zum 24. November fortzusetzen - dem ersten Jahrestag der Unterzeichnung eines Übergangsabkommens. Dieses sieht unter anderem vor, dass Teheran seine Urananreicherung reduziert. Im Gegenzug wollen die EU und die USA bestimmte Strafmaßnahmen gegen Iran lockern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: