Terrorismus:Razzien bei mutmaßlichen IS-Unterstützern - eine Festnahme

Razzien in der Islamisten Szene

Polizisten nach der Durchsuchung eines Hauses im niedersächsischen Hildesheim.

(Foto: Christian Gossmann/dpa)

Nach Hausdurchsuchungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen steht ein Mann unter Terrorverdacht.

In Dinslaken ist ein Mann wegen Terrorverdachts festgenommen worden. Er soll Gewalttaten in Syrien begangen haben. Offenbar besteht ein Zusammenhang zu der Festnahme eines 24-jährigen Syrers im rheinland-pfälzischen Mutterstadt am Freitag. Nach Informationen der Düsseldorfer Rheinischen Post war der Verdächtige aus Mutterstadt in demselben Flüchtlingsheim in Dinslaken gemeldet, in dem nun der zweite Mann festgenommen wurde.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) betonte, die Festnahme am Mittwoch sei nicht wegen etwaiger Anschlagsplanungen in Deutschland erfolgt, sondern wegen möglicher Gewalttaten, die der Verdächtige in Syrien begangen haben könnte.

Mit Blick auf die Festnahme in Rheinland-Pfalz sagte Jäger, auch der dortige Verdächtige habe nach aktuellem Stand keine konkreten Anschläge geplant - auch nicht auf ein Fußballstadion, wie verschiedene Medien berichtet hatten. Es habe lediglich einen "vagen Hinweis" von jemandem gegeben, der meine, etwas in dieser Richtung gehört zu haben. "Die Polizei geht auch vagen Hinweisen nach", unterstrich Jäger. Der Hinweis auf den Mann in Mutterstadt war nach seinen Worten aus Nordrhein-Westfalen gekommen.

Razzien in NRW und Niedersachen

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hat außerdem Durchsuchungen bei drei mutmaßlichen Unterstützern der Terrororganisation Islamischer Staat vorgenommen. Die Razzien erfolgten auf Veranlassung des Generalbundesanwalts. Die drei Beschuldigten seien verdächtig, seit Januar beziehungsweise Juli 2015 um Mitglieder und Unterstützer für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geworben zu haben. Einer der mutmaßlichen Islamisten soll darüber hinaus die Terrororganisation finanziell und logistisch unterstützt haben.

Grundlage für die Durchsuchungen sei ein Beschluss des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof. Festnahmen habe es keine gegeben, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Die zuständigen Polizeibehörden bestätigten Durchsuchungen in Dortmund, Duisburg und Hildesheim. Augenzeugen beobachteten Polizeieinheiten unter anderem vor einem Reisebüro in Duisburg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: