Terroranschläge in Brüssel:"Wir fühlen uns unseren Nachbarn heute ganz nahe"

Trauer und Entsetzen: Politiker in Europa sprechen den Menschen in Belgien ihr Mitgefühl aus. Reaktionen im Überblick.

Nach den Explosionen am Brüsseler Flughafen und in der Metro melden sich Politiker aus ganz Europa zu Wort, um ihre Anteilnahme zu bekunden. Ein Überblick über die Reaktionen:

Der belgische Ministerpräsident Charles Michel sprach von "vielen Toten, vielen Verletzten". Die Bombenanschläge nannte er "blind, gewalttätig und feige".

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte den Menschen in Brüssel "die volle Solidarität Deutschlands" zu. "Wir fühlen uns unseren Nachbarn in Belgien heute ganz nahe", sagte sie. Zugleich betonte sie die Entschlossenheit der Bundesregierung, "den Terrorismus zu besiegen". Merkel drückte ihre "tiefe Bestürzung und Trauer" darüber aus, "was die Terroristen den Menschen in Brüssel heute angetan haben, was sie uns allen angetan haben". Die deutschen Sicherheitsbehörden würden eng mit den belgischen Behörden zusammenarbeiten, um "die Schuldigen zu ermitteln und zu bestrafen", kündigte Merkel an. Zugleich bekräftigte sie: "Wir bekennen uns zu den Werten der Freiheit, der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens. So werden sich unsere freiheitlichen Gesellschaften als stärker erweisen als der Terrorismus."

Auch Frankreichs Premierminister Manuel Valls drückte den Opfern sein Mitgefühl aus und sprach - wie auch schon nach den Attentaten in Paris - von "Kriegsakten". "Ich möchte meine Solidarität gegenüber der belgischen Regierung, unseren belgischen Freunden ausdrücken, die heute Morgen in Brüssel offenkundig von mehreren Anschlägen getroffen wurden", sagte er nach einem Treffen bei Präsident François Hollande im Élyséepalast. "Wir sind im Krieg. Wir erleiden in Europa seit mehreren Monaten Kriegsakte." Frankreichs Regierung spricht immer wieder von einem Krieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte die Anschläge in Brüssel aufs Schärfste. "Dies ist vorsätzlicher Mord", sagte Rutte in einer Erklärung in Den Haag. "Brüssel ist bis ins Mark getroffen, Belgien ist bis ins Mark getroffen, Europa ist bis ins Mark getroffen."

Der britische Premierminister David Cameron twitterte schon kurz nach der ersten Detonation: "Ich bin schockiert und besorgt wegen der Ereignisse in Brüssel. Wir werden alles tun, um zu helfen."

Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk äußerte sich auf Twitter: "Die EU gibt Brüssels Solidarität zurück und wird Brüssel, Belgien und Europa helfen, der Bedrohung durch den Terror entgegenzutreten."

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach in Brüssel unter Tränen von einem "sehr traurigen Tag für Europa".

Der russische Präsident Wladimir Putin nannte die Anschläge "barbarische Verbrechen". Der Terrorismus kenne keine Grenzen und müsse daher in aktiver internationaler Zusammenarbeit bekämpft werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Putin habe dem belgischen König Philippe sein Beileid ausgesprochen.

Belgiens Königspaar zeigte sich "schockiert" über die Vorfälle am Brüsseler Flughafen und in der Metro. König Philippe stehe im engen Kontakt mit der Regierung und den zuständigen Stellen.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu sagte, die Anschläge zeigten das "globale Gesicht des Terrors". "Ich bekunde der belgischen Regierung und seinem Volk mein Beileid und teile im Namen unseres Volkes das Gefühl der Solidarität."

Aus Deutschland meldete sich auch Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter zu Wort. Er sprach von "widerwärtigen" Anschlägen.

Auch der deutsche Kanzleramtschef Peter Altmaier versicherte Brüssel und der Europäischen Union nach den Terrorattacken in der belgischen Hauptstadt deutschen Beistand.

Der deutsche Justizminister Heiko Maas sprach von einem "schwarzen Tag".

Bundesumweltminister Barbara Hendricks sprach von schockierenden Nachrichten: "Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freunden."

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