Anschläge in Sri Lanka:Zahl der Todesopfer um mehr als 100 nach unten korrigiert

European Best Pictures Of The Day - April 25, 2019

Trauer nach den Anschlägen in Sri Lanka.

(Foto: Getty Images)
  • Die Behörden in Sri Lanka korrigieren die Zahl der Toten nach den Terroranschlägen deutlich nach unten.
  • Der Vize-Verteidigungsminister spricht von 253, statt von 359 Toten.
  • Ministerpräsident Wickremesinghe warnt vor weiteren Anschlägen durch Verdächtige, die noch auf der Flucht seien.

Bei den Anschlägen in Sri Lanka sind den Behörden zufolge weniger Menschen getötet worden als zunächst angenommen. "Es könnten 250 oder 260 sein", sagte der Generaldirektor der Gesundheitsdienste, Anil Jasinghe, der Nachrichtenagentur Reuters. Der Zustand der Leichen mache es schwer, eine genaue Zahl zu nennen.

Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene gab die neue Totenzahl mit 253 an. Zuvor war von 359 Opfern die Rede gewesen. Die Leichenhäuser des Landes hätten ungenaue Angaben gemacht, sagte er. Die falschen Angaben seien durch das Chaos nach den Anschlägen zustande gekommen, hieß es jetzt.

Bei der koordinierten Attacke auf drei Kirchen, drei Hotels und andere Orte waren am Sonntag nach Regierungsangaben auch Hunderte Menschen verletzt worden. Die Regierung macht Islamisten verantwortlich. Die Selbstmordattentäter seien Abtrünnige zweier islamistischer Extremistengruppen gewesen. Die Terrormiliz IS hat die Anschläge für sich reklamiert.

Ministerpräsident warnt vor weiteren Anschlägen

Verdächtige seien weiter auf der Flucht und könnten Selbstmordanschläge verüben, warnte Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Die Attentäter hätten genug Geld gehabt, die Explosionsserie selbst zu finanzieren. Dennoch sei mutmaßlich Hilfe von außen nötig gewesen, um sie zu trainieren und die Expertise für den Bau von Bomben weiterzugeben.

Mit Blick auf den festgenommenen Vater von zwei mutmaßlichen Selbstmordattentätern äußerte Wickremesinghe Zweifel, dass dieser etwas mit den Anschlägen zu tun gehabt habe. Der Gewürzhändler sei ein führender Geschäftsmann in Colombo und in der Politik aktiv gewesen. Er habe außerdem religiöse Pilgerreisen nach Mekka unternommen. "Menschen wie er würden nicht wollen, dass seine Söhne sich in die Luft sprengen."

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Einer der Angreifer sei in der Vergangenheit bereits verhaftet, später aber wieder freigelassen worden, heißt es in einem Medienbericht. Sein Vater, einer der wohlhabendsten Gewürzhändler Sri Lankas, wurde nun festgenommen.

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