Kampf gegen IS:Appell an die Türkei

Die USA wollen, dass Ankara mehr gegen den IS tut, etwa an Luftangriffen teilnimmt, oder die Grenze besser schützt. Die Türkei weist den Vorwurf der Nachlässigkeit zurück. In Syrien zerstörte der IS ein christliches Kloster.

Die Türkei muss nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Ash Carter den Kampf gegen die Islamisten-Miliz IS verschärfen. Im Prinzip habe Ankara zugesagt, sich an den Luftangriffen gegen die Extremisten zu beteiligen, sagte Carter. Darüber hinaus sei es nötig, dass das Land seine Grenzen mit Irak und Syrien besser bewache. Bisher geht die Regierung in Ankara hauptsächlich gegen Kurden vor.

Allerdings nahmen türkische Polizisten und Soldaten innerhalb weniger Tage an der Grenze zu Syrien fast 40 Mitglieder des IS fest, die Hälfte Ausländer. Zu deren Nationalität wurde nichts mitgeteilt. Nach Angaben Ankaras sind inzwischen mehr als 3000 Ausländer wegen des Verdachts auf Verbindungen zum IS abgeschoben oder bei der Einreise zurückgeschickt worden. Darüber hinaus hat die Türkei gegen 18 000 Menschen ein Einreiseverbot verhängt.

Australien will seinen Militäreinsatz gegen den IS möglicherweise vom Irak auf Syrien ausweiten. Seine Regierung prüfe eine Bitte aus den USA, sagte Regierungschef Tony Abbott. "Es ist wichtig, dass Australien seinen Beitrag leistet, um diesen Todeskult zu zerstören."

In Syrien zerstörten IS-Kämpfer nach Angaben von Aktivisten ein Kloster in der Provinz Homs. Die Extremisten verbreiteten Bilder im Internet, die zeigen, wie Bulldozer das jahrhundertealte christliche Kloster Mar Elian niederwalzen. Sein Vorsteher, Bruder Jacques Murad, war im Mai verschleppt worden. Medienberichten zufolge hatte der Geistliche im syrischen Bürgerkrieg vermittelt. Auch bot das Kloster Hunderten Flüchtlingen Schutz.

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