Justizreform:Brinkhaus fordert schnellere Strafverfahren

Winterklausur CSU-Landtagsfraktion

CDU-Politiker Ralph Brinkhaus will Strafverfahren beschleunigen.

(Foto: dpa)
  • Unionsfraktionschef Brinkhaus übt in einem Interview Kritik an der Dauer von Strafprozessen. Es fehlten Staatsanwälte, Richter und Justizpersonal.
  • Um Strafverfahren zu beschleunigen, fordert Brinkhaus unter anderem, dass Befangenheitsanträge gegen Richter nicht mehr zu einer Verzögerung von Prozessen führen sollen.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat eine Reform der Strafprozessordnung gefordert, um schnellere Strafverfahren zu erreichen. "Das Vertrauen der Bürger in den Staat hängt davon ab, ob das Recht auch durchgesetzt wird", sagte er Christdemokrat der Bild am Sonntag.

"Es fehlen Staatsanwälte, Richter und Justizpersonal. Die Dauer der Prozesse steigt weiter. Immer mehr Verfahren werden eingestellt. Nötig ist eine Reform der Strafprozessordnung zur Verfahrensbeschleunigung." Zwar hätten Angeklagte effektive Rechte zur Verteidigung, aber die Öffentlichkeit und die Opfer erwarteten, dass die Verteidigungsrechte nicht zur Prozessverschleppung genutzt werden könnten.

Konkret verlangt Brinkhaus, dass Befangenheitsanträge gegen Richter nicht mehr zu einer Verzögerung von Prozessen führen: "Es soll künftig bis zur Entscheidung über den Antrag weiter verhandelt werden können."

In diesem Zusammenhang übte Brinkhaus auch Kritik an der Regierungspolitik der vergangenen Jahre: Wie gut der Föderalismus funktioniere, werde sich darin zeigen, ob Bund und Länder "die Fehlentwicklungen in der Justiz beseitigen" könnten. Hier habe die Politik "lange nicht richtig hingeschaut". Der Pakt für den Rechtsstaat zwischen Bund und Ländern müsse rasch kommen, forderte der CDU-Politiker. "Die Ur-Aufgabe des Staates ist es, seine Bürger vor Gewalt und Unrecht zu schützen. Dazu gehört eine starke Justiz."

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