Jemen:Trauerfeier wird zum Blutbad

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Bei einem Luftangriff in Sanaa sterben mehr als 200 Menschen. Auch wenn Saudi-Arabien alles abstreitet: Vieles spricht dafür, dass Kampfjets des Nachbarlandes die Bomben abgeworfen haben.

Von Paul-Anton Krüger und Moritz Baumstieger, Kairo

Die Menschen hatten sich versammelt, um einem Toten die Ehre zu erweisen. Sie ahnten nicht, dass sie mit ihrem Leben bezahlen würden. Mindestens 213 Menschen starben nach offiziellen Angaben bis Sonntagmittag in Jemens Hauptstadt Sanaa in der Folge eines Angriffs auf einen Saal mit einer Trauergemeinde im Süden der Stadt nahe der Saleh-Moschee. Mehr als 500 lagen noch in Krankenhäusern. Diese sind so schlecht ausgestattet, dass zu befürchten ist, dass die Opferzahl noch steigt. Es ist die wohl schwerste Attacke seit Beginn des Kriegs in Jemen im Frühjahr 2015. Alles spricht dafür, dass auch dies wieder ein Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition war, auch wenn diese es bislang bestreitet.

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