Große Koalition:Gabriel wirft Merkel "politische Entkernung der Union" vor

Im Kampf gegen den Rechtspopulismus ruft der SPD-Chef zu einem "Bündnis aller progressiven Kräfte" aus der Mitte und links von ihr auf. Merkels CDU könne radikale Nationalisten nicht mehr an sich binden.

In einem Gastbeitrag für das Nachrichten-Magazin Der Spiegel wirft SPD-Chef Sigmar Gabriel Bundeskanzlerin Angela Merkel die "politische Entkernung der Union" vor. Dadurch hätten "die Unionsparteien ihre Bindekraft für dieses Milieu" verloren.

In dem Gastbeitrag würdigt der SPD-Chef es als "eine der großen historischen Leistungen der Union, vielen alten Nazis und Deutsch-Nationalen in der jungen Bundesrepublik eine politische Heimat gegeben zu haben". "Da hatte Franz Josef Strauß schon recht", schreibt Gabriel.

Sloterdijk sei ein "rechter Ideologielieferant"

Aus diesem Grund fordert der SPD -Vorsitzende ein Mitte-links-Bündnis für Deutschland. Das Land brauche jetzt ein Bündnis aller progressiven Kräfte, schreibt er. Er ruft die Mitte-links-Parteien auf, "füreinander bündnisbereit und miteinander regierungsfähig" zu sein. Gabriel verlangt zudem "mehr Kampfbereitschaft der demokratischen Linken", um der "aggressiven Herausforderung unserer offen-demokratischen Republik" durch rechte Kräfte entgegenzutreten.

Der SPD-Chef greift zudem den Philosophen Peter Sloterdijk scharf an. Sloterdijk sei ein "rechter Ideologielieferant, der sich in verschwurbelte Rhetorik flüchtet und nach jedem antidemokratischen Affektausbruch so tut, als könnte er kein Wässerchen trüben", so Gabriel.

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