Bundeskabinett:Ein Team - immerhin

Der Mannschaftsgeist wächst, jetzt müssen Ergebnisse folgen.

Von Robert Roßmann

"Ein neuer Aufbruch für Europa, eine neue Dynamik für Deutschland, ein neuer Zusammenhalt für unser Land" - so haben Union und SPD ihren Koalitionsvertrag überschrieben. Doch von Aufbruch, Dynamik und Zusammenhalt war in den ersten Wochen der neuen Regierung kaum etwas zu spüren.

Auch bei der Kabinettsklausur gab es keine wegweisenden Beschlüsse. Strittiges, wie der Umgang mit der Auto-Industrie und die Haltung zu Hartz IV oder zum Islam, wurde außen vor gelassen. Wenn die Bürger den gleichen Ehrgeiz an den Tag legen würden wie die Regierung in Meseberg, dann sähe es schlecht aus, ätzt FDP-Chef Lindner - und hat damit nicht ganz unrecht. Trotzdem war die Klausur kein Misserfolg. Derartige Treffen dienen immer auch dem Kennenlernen. "Teambuilding gelungen, der Rest kommt jetzt", hat Olaf Scholz anschließend gesagt. Das mit dem Teambuilding stimmt, jetzt muss der Rest aber auch kommen.

Weil das Funktionieren einer Koalition auch davon abhängt, ob die Chefs sich schätzen, könnte das mit dem Rest tatsächlich gelingen. Denn eines belegen die Berichte aus der Klausur: Angela Merkel und ihr Vizekanzler Scholz arbeiten vertrauensvoll und effizient zusammen. Für alle, die sich eine erfolgreiche große Koalition wünschen, ist das die gute Nachricht von Meseberg.

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