Anschlag im Libanon:Mindestens vier Menschen sterben bei Explosion in Beirut

Anschlag im Libanon: Mehrere Autos stehen nach der Explosion in Flammen.

Mehrere Autos stehen nach der Explosion in Flammen.

(Foto: AFP)

Durch die Explosion einer Autobombe in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind mindestens vier Menschen gestorben. Der Anschlag ereignete sich im südlichen Bezirk Haret Hreik, einer Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Erneut ist die libanesische Hauptstadt Beirut von einem schweren Anschlag erschüttert worden. Im südlichen Bezirk Haret Hreik, einer Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz, explodierte eine Autobombe, dabei wurden vier Menschen getötet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es außerdem mindestens 65 Verletzte.

Berichten der libanesischen Nachrichtenagentur ANI zufolge explodierte das mit Sprengstoff präparierte Fahrzeug auf der belebten Straße Al-Arid. Auf Fernsehbildern waren zerstörte Häuserfassaden und mehrere verkohlte Autos zu sehen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur sah zudem mindestens drei ausgebrannte Geschäfte. Viele schockierte Bewohner der Gegend standen am Anschlagsort versammelt, während die Rettungskräfte versuchten, sich einen Weg zu den Opfern zu bahnen.

Das Fernsehen der Hisbollah berichtete, die "terroristische Explosion" habe sich nur wenige hundert Meter vom politischen Büro der Miliz entfernt ereignet. Das Gebäude sei aber nicht getroffen worden. Der Hisbollah-Sender veröffentlichte auch Warnungen an die Bevölkerung und forderte sie auf, sich wegen möglicher weiterer Anschläge nicht in der Gegend aufzuhalten. Die US-Botschaft sowie der britische Botschafter in Beirut verurteilten via Twitter den Anschlag scharf.

Bereits dritter Anschlag

Der Bezirk Haret Hreik ist für die vom Iran unterstützte islamistische Miliz von großer Bedeutung. Vor dem Libanon-Krieg im Jahr 2006 waren dort die entscheidenden Institutionen der Hisbollah angesiedelt. Große Teile der Gegend wurden in dem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel zerstört, mittlerweile zum großen Teil aber wieder aufgebaut.

Erst am 19. November waren bei einem schweren Doppelselbstmordanschlag vor der iranischen Botschaft ebenfalls im südlichen Beirut 25 Menschen getötet und 150 weitere verletzt worden. Zu dem Angriff hatte sich eine Al-Qaida-nahe Gruppe bekannt. In einer Bekennererklärung gab die Gruppe als Grund für den Anschlag das Eingreifen der Hisbollah-Miliz in den syrischen Bürgerkrieg an.

Am Freitag vergangener Woche erschütterte schließlich ein Autobombenanschlag die libanesische Hauptstadt. Sieben Menschen starben. Unter den Toten war auch der frühere Finanzminister Mohammed Schatah, ein Gegner von Syriens Staatschef Baschar al-Assad. Der Anschlag hatte die Spaltung des Landes in Gegner und Anhänger der syrischen Regierung noch verschärft.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: