Aktuelles Lexikon:Poker

Wie das Kartenspiel nach Amerika kam.

Von Valentin Fackler

New Orleans gilt gemeinhin als die "Wiege des Jazz". Allerdings war The Big Easy auch Ausgangspunkt für die Verbreitung des Pokerns in den Vereinigten Staaten. Eine Vorform des Poker, bei dem bis zu zehn Spieler unterschiedlich hohe Einsätze auf die Gewinnchance ihres Blattes setzen und der Spieler mit der besten Kombination gewinnt, war das Kartenspiel "Poch" (französisch Poque), das im 19. Jahrhundert von Auswanderern aus Frankreich nach Louisiana gebracht wurde. Bei der Verbreitung des Spiels im Zuge des Goldrausches entstanden verschiedene Versionen, die sich vor allem darin unterscheiden, in welcher Form die Spieler ihre Karten erhalten: In den Saloons des Wilden Westens wurde vor allem Draw Poker gespielt, bei dem jeder Spieler nur für ihn sichtbare Karten erhält. Daneben existiert das Stud Poker. Heute wird bevorzugt Hold'em Poker gespielt, vor allem in der Variante Texas Hold'em. Dabei erhält jeder Spieler zwei verdeckte Karten, und sukzessive werden fünf für alle sichtbare Community Cards aufgedeckt. Im Hauptturnier der World Series of Poker in Las Vegas spielen jährlich etwa 8000 Spieler nach Hold'em-Regeln um den mit zehn Millionen Dollar dotierten Jackpot. Dieses Jahr gewann der Münsteraner Hossein Ensan und darf sich nun als erst zweiter Deutscher Pokerweltmeister nennen.

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