Aktuelles Lexikon:Bark

Großsegler wie die "Gorch Fock" waren einst überall unterwegs.

Von Reymer Klüver

Ein Großsegler wie das deutsche Schulschiff Gorch Fock , dessen Instandsetzung zu einer veritablen Korruptionsaffäre geführt hat, wird als Bark bezeichnet. Schiffe dieses Typs waren im 19. Jahrhundert in der Hochseeschifffahrt als Frachtsegler sehr beliebt. Ihre Vorteile lagen für Reeder auf der Hand. Barken waren schnell, kamen aber im Vergleich zu anderen Großseglern mit weniger Segelfläche aus. Das lag an ihrer Besegelung: Barken tragen nur an den vorderen Masten Rahsegel, die quer zur Kiellinie des Schiffs an den Masten befestigt sind. Am hinteren Mast haben sie dagegen große Schratsegel, also Segel, die in Längsrichtung des Schiffs aufgezogen werden. Die Gorch Fock kommt so vom Klüver ganz vorn bis zum Besan hinten mit 23 Segeln aus. Barken waren damit leichter zu bedienen als die großen Windjammer und brauchten deshalb weniger Besatzung - was sie für ihre Reeder noch interessanter machte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden neben den bis dahin üblichen Dreimastern vor allem vier- und sogar fünfmastige Barken eingesetzt, etwa um Salpeter aus Chile nach Europa zu holen. Nicht wenige der Schiffe wurden da bereits mit einem Metallrumpf gebaut, um sie stabiler zu machen. Heute sind viele der noch existieren Barken - wie bislang die Gorch Fock - als Schulschiffe eingesetzt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: