AfD:Sie üben noch

Will diese Partei wirklich erwachsen werden?

Von Josef Kelnberger

Jörg Meuthen weist gern darauf hin, seine AfD sei noch eine junge Partei. Es liege in der Natur der Sache, dass der eine oder die andere über die Stränge schlage und der Laden nicht immer professionell funktioniere. Nun ist gegen die AfD wegen einer fragwürdigen Spendenpraxis von der Bundestagsverwaltung eine erhebliche Geldstrafe verhängt worden. Im Umgang mit der Affäre wird sich zeigen, ob die AfD wirklich gewillt ist, eine erwachsene Partei zu werden.

Neben dem Bundesvorstandsmitglied Guido Reil ist auch Meuthen selbst betroffen, zudem steht noch in einem anderen Fall die Entscheidung aus. Er betrifft die Fraktionschefin im Bundestag Alice Weidel. Stets geht es um einen fragwürdigen Umgang mit zudem fragwürdigen Spenden. Unabhängig von der rechtlichen Bewertung passen solch dubiose Verbindungen nicht zur Führung einer Partei, die Stimmung gegen die "Eliten" macht. Meuthen hat bereits angekündigt, die AfD werde mit allen Mitteln gegen die Strafen vorgehen. Angemessen wäre es vor allem, nun von seiner Seite vollständige Transparenz über die Finanzen der AfD zu schaffen. Das muss eine Partei leisten, die ernst genommen werden will. Es wäre freilich interessant zu sehen, was von der Partei an politischer Substanz bliebe, wenn sie sich in diesem Sinne selbst normalisieren würde.

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