Die beim Anschlag von Tucson schwer verletzte US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords ist am Freitag vom Universitätsklinikum Tucson in ein Reha-Zentrum in Houston verlegt worden. Zunächst wird sie dort auf der Intensivstation des Texas Medical Center untersucht, bevor sie auf die Reha-Abteilung des Krankenhauses kommt.

Keine zwei Wochen nachdem ihr ein offenbar geistig verwirrter 22-Jähriger in den Kopf geschossen hatte, habe Giffords bereits "fantastische Fortschritte" gemacht, sagte ihr Arzt Michael Lemole. Sie sei erstmals in der Lage gewesen, mit Unterstützung auf eigenen Beinen zu stehen und habe anscheinend auch versucht, mit ihrem Ehemann zu kommunizieren.
Die frühen Erfolge der Schwerverletzten seien sehr wichtig für den weiteren Heilungsprozess, hieß es. Allerdings werde es bis zu Giffords möglicher vollständiger Genesung noch Monate dauern. Unklar sei auch, ob dauerhafte Beeinträchtigungen zurückbleiben.
Anhänger säumten in Tucson die Straßen und grüßten mit Flaggen, als Giffords unter dem Geleitschutz einer Gruppe befreundeter Motorradfahrer einer Kriegsveteranen-Vereinigung in einem Krankenwagen zum Luftwaffenstützpunkt Davis-Monthan gebracht wurde. Von dort war die 40-Jährige dann zunächst zum Flughafen von Houston und anschließend zum Texas Medical Center geflogen worden.
Der Attentäter hatte Giffords am 8. Januar bei einem Bürgertreff vor einem Einkaufszentrum in Tucson in den Kopf geschossen und dabei lebensgefährlich verletzt. Bei dem Anschlag wurden sechs Menschen getötet und 14 weitere verletzt. Giffords hat sich seitdem Anschlag nicht geäußert. Bis auf die Politikerin sind die anderen Überlebenden mittlerweile aus den Krankenhäusern entlassen worden.