Was ist das beste, was man als Flugzeugpassagier tun kann, wenn die Maschine entführt wurde und man an Bord von einem bewaffneten Mann festgehalten wird, der damit droht, das ganze Flugzeug in die Luft zu sprengen?
Glaubt man an die Gnade Gottes, ist Beten eine Option. Darauf hoffen, dass irgendwann eine Elitetruppe die Maschine stürmt, wäre auch denkbar.
Das Smartphone zu zücken und den Flugzeugentführer um ein gemeinsames Selfie bitten, ist dagegen eine eher unorthodoxe Methode der Schockbewältigung. Doch genau das hat ein 26-jähriger Brite getan, wie der Guardian berichtet.
Ben Innes, der aus dem schottischen Aberdeen stammt, war einer von drei Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern, die bis zum Ende der Geiselnahme an Bord waren.
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"Ich fragte ihn einfach"
Der Entführer hatte den Airbus am Dienstag auf dem Flug vom ägyptischen Alexandria nach Kairo gekapert und den Piloten gezwungen, in Larnaka auf Zypern zu landen. Dort ließ er die meisten der etwa 80 Passagiere frei. Die Forderungen des Äygpers waren wirr, offenbar wollte er vor allem mit seiner Ex-Frau sprechen, die auf Zypern lebt. Doch er trug noch immer einen vermeintlichen Sprengstoffgürtel.
Nachdem das Flugzeug eine halbe Stunde auf dem Rollfeld in Larnaka stand, dachte sich Innes wohl, dass jetzt Bewegung in die Sache kommen müsse: "Ich bat eine Stewardess, mir beim Übersetzen zu helfen und dann fragte ich ihn einfach. Er nickte und dann stellte ich mich neben ihn und lachte in die Kamera."
Der Brite will aber offenbar den Eindruck vermeiden, sein Verhalten sei reiner Leichtsinn gewesen: "Ich bin nicht ganz sicher, warum ich es getan habe. Aber am Ende habe ich die Bedenken weggeschoben. Ich dachte mir, wenn die Bombe echt ist und er uns alle in die Luft jagen will, habe ich ohnehin nichts zu verlieren. Also habe ich die Chance genutzt, um mir das Ding genauer anzusehen".
Letztlich ist Innes ziemlich zufrieden mit seiner Aktion, was er der Zeitung gegenüber in typisch britischem Understatement kundtat. "Es muss das beste Selfie aller Zeiten sein".