Süddeutsche Zeitung

Zypern:Flugzeugentführung in Zypern unblutig beendet

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Die Entführung einer Maschine der Egypt Air ist unblutig zuende gegangen. Die letzten Geiseln haben die Maschine inzwischen verlassen, der Entführer wurde nach Angaben der zyprischen Regierung festgenommen.

Am Morgen war das Flugzeug entführt und auf dem Flughafen der zyprischen Hafenstadt Larnaka zur Landung gezwungen worden. An Bord befanden sich 81 Personen.

Aufnahmen des zyprischen Staatsfernsehens zeigen, wie Menschen das Flugzeug über eine Treppe verlassen. Zudem zeigen sie die Flucht einer Person aus dem Cockpitfenster. Schließlich verließ der Geiselnehmer die Maschine mit erhobenen Händen.

Zuvor hatte er offenbar damit gedroht, einen Sprengstoffgürtel zu zünden. Dass er tatsächlich Sprengstoff bei sich hatte, wird von ägyptischen und zyprischen Behörden jedoch angezweifelt.

Zyperns Präsident Nicos Anastasiades schloss einen terroristischen Hintergrund aus. Mehrere Berichte deuten auf persönliche Motive hin. Dem zyprischen Fernsehen zufolge wollte der Ägypter seine Ex-Frau sehen, die in Zypern lebt. Demnach brachte die Polizei die Frau am Vormittag zum Flughafen. Der Entführer übergab ihr ein Dokument mit seinen Forderungen, darunter die Befreiung von Gefangenen in Ägypten. Außerdem soll er politisches Asyl beantragt haben.

Hintergrund: Entführung in den Morgenstunden

Der Airbus A-320 war gegen sieben Uhr morgens vom Flughafen Borg al-Arab in Alexandria gestartet. Ziel des Inlandsflugs war Kairo. Die Karte eines Flighttrackers zeigt die Route, die das entführte Flugzeug stattdessen genommen hat. Es drehte kurz nach dem Start auf das Mittelmeer hinaus ab und landete um 8:46 Uhr in Zypern:

Die Piloten des Flugzeugs sollen kurz nach dem Start Kontakt mit den Fluglotsen in Larnaka aufgenommen und eine außerplanmäßige Landung wegen einer Entführung beantragt haben. Der Flughafen wurde geschlossen. Alle Flüge nach Zypern werden zum Airport von Paphos im Westen der Insel umgeleitet.

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