Zyklon über Fidschi:Hölle im Paradies

Der Zyklon Tomas wütet über den Fidschi-Inseln. Der Tropensturm richtet verheerende Schäden an und forderte erste Menschenleben. Die Gefahr ist noch nicht vorbei.

Entwurzelte Bäume, umgestürzte Strommasten, bis zu sieben Meter hohe Wellen, die Küstenstädte überfluten. Der Wirbelsturm Tomas trifft das Urlaubsparadies Fidschi-Inseln mit voller Wucht. Die Regierung hat für die Inseln im Norden und Osten des Landes den Notstand ausgerufen.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern in der Stunde zog der Zyklon über den Inselstaat und hat dabei eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Wirbelsturm erreichte die Kategorie vier auf einer fünfstufigen Skala und war damit einer der stärksten Zyklone, die in den letzten 30 Jahren gemessen wurden. Häuser, Flugplätze und Gesundheitsstationen wurden beschädigt, die Strom- und Wasserversorgung war zum Teil unterbrochen.

Der Chef der Militärregierung, Vorege Bainimarama, sprach von "unermesslichen" Schäden, deren Ausmaß noch nicht abzusehen sei. Aus Angst vor Plünderungen verhängte die Polizei eine Ausgangssperre.

Bevor der tropische Wirbelsturm die Fidschi-Inseln erreichte, wurden etwa 17.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Sie mussten ihre Häuser verlassen und Schutz in Notunterkünften suchen. Trotz aller Vorkehrungsmaßnahmen geht die Regierung davon aus, dass Menschen ums Leben gekommen sind. Wie viele es sind, ist allerdings noch nicht bekannt.

Die Behörden können keine genaueren Angaben dazu machen, da die Kommunikation mit einigen besonders betroffenen Inseln noch nicht wieder möglich ist. Ein erstes Todesopfer hat Tomas bereits am Wochenende gefordert. Eine Frau ertrank, nachdem sie ihre beiden Kinder aus dem Meer rettete. Sie wurde nach Polizeiangaben, nach der Rettung ihrer Kinder von hohen Wellen und der starken Strömung ins Meer gerissen.

Bainimarama ließ jetzt das Militär ausrücken, um Lebensmittel und Zelte zu verteilen. Außerdem soll das Militär bei den Aufräumarbeiten helfen. Wie die Tourismusbehörde mitteilte, waren Touristen nicht in Gefahr. Die Hotels seien gut vorbereitet gewesen und darüber hinaus ausreichend mit Medikamenten und Vorräten versorgt.

Die Gefahr für die Bewohner der Fidschi-Inseln ist noch nicht vorüber. Der Sturm soll nach Einschätzung von Meterologen jetzt weiter über die südlichen Inseln hinwegziehen. Dabei würde er aber langsam an Stärke verlieren.

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