Zyklon Aila in Asien:Mehr als 200 Tote, 500.000 Obdachlose

Dem Zyklon Aila sind in Indien und Bangladesch mindestens 200 Menschen zum Opfer gefallen. Inzwischen droht in den betroffenen Gebieten eine humanitäre Katastrophe.

Nach dem verheerenden Zyklon Aila sind in Indien und Bangladesch mindestens 500.000 Menschen obdachlos. Bis zum Freitag meldeten die Behörden außerdem 264 Todesfälle, davon 117 in Indien. In Bangladesch wurden 147 Opfer gemeldet, Medienberichte sprachen jedoch von 178. Die meisten der Opfer ertranken oder wurden von den Fluten mitgerissen, als der schwere Sturm am Montag auf die Küste der Nachbarländer getroffen war.

Zyklon Aila in Asien: Menschen in Bangladesch warten in einem Dorf südwestlich von Dhaka auf Medikamente. Mediziner befürchten wegen Trinkwassermangels den Ausbruch von Krankheiten.

Menschen in Bangladesch warten in einem Dorf südwestlich von Dhaka auf Medikamente. Mediziner befürchten wegen Trinkwassermangels den Ausbruch von Krankheiten.

(Foto: Foto: AP)

Allein in Indien seien 500.000 Menschen obdachlos, 130.000 davon befänden sich in überfüllten Flüchtlingslagern der Regierung, sagte ein leitender Beamter des Katastrophenschutzes im Unionsstaat Westbengalen, B.C. Patra.

"Wir konnten mit unserer Hilfe nur zehn Prozent der betroffenen Bevölkerung erreichen", sagte ein Sprecher der Regierung des indischen Bundesstaates. "Wir konnten wegen des Hochwassers noch nicht einmal Lebensmittel-Pakete aus der Luft abwerfen."

Die Regierung setzt Flugzeuge und Boote ein, um die Menschen im Krisengebiet mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Die Behörden in Bangladesch geben keine Flüchtlingszahlen mehr bekannt, am Freitag hieß es lediglich, Tausende seien immer noch in Auffanglagern der Regierung.

Mediziner befürchteten wegen Trinkwassermangels den Ausbruch von Krankheiten. Zahlreiche Dorfbrunnen in der tiefliegenden Region wurden zeitweise vom Salzwasser überflutet und bieten den Bewohnern daher kein sauberes Trinkwasser mehr. Auch nach dem Abflauen des verheerenden Sturms wurde das Katastrophengebiet Anfang der Woche noch von heftigen Regenfällen heimgesucht, die die Erde aufweichten und die Rettungsarbeiten erschwerten.

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