Süddeutsche Zeitung

Zwei Mitarbeiterinnen in Olten verletzt:Bombenattentat auf Schweizer Atomkonsortium

In einem Büro im schweizerischen Olten ist eine Briefbombe explodiert, zwei Personen wurden verletzt. Die Tat hat womöglich einen politischen Hintergrund: Die Geschäftsräume gehören Swissnuclear, einem Konsortium der Schweizer Stromkonzerne.

In der Schweizer Stadt Olten im Kanton Solothurn ist am Donnerstagmorgen ein Anschlag auf ein Büro des Atomkonsortiums Swissnuclear verübt worden. Zwei Mitarbeiterinnen wurden ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei erlitten sie Brandverletzungen.

Gegen 8:15 Uhr sei ein größerer Briefumschlag beim Öffnen explodiert, berichtet die Neue Zürcher Zeitung. Um welche Art von Sprengstoff es sich handelt, könne derzeit nicht gesagt werden. Ein Bekennerschreiben liege bislang nicht vor.

In Schweizer Medien wird über ein politisches Tatmotiv spekuliert: Demnach könnten militante Atomkraftgegner für den Anschlag verantwortlich sein. Swissnuclear ist die "Fachgruppe Kernenergie" von Swisselectric, dem Verband der Schweizer Stromkonzerne. Die Forderung nach einem Ausstieg aus der Kernenergie wurde in den vergangenen Wochen auch in der Schweiz wieder lauter.

Das Konsortium Swissnuclear setzt sich für "den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der Kernkraftwerke in der Schweiz" ein, wie es auf der Website heißt. Ihre Mitgliedsunternehmen betreiben die Schweizer Kernkraftwerke Beznau (mit den Blöcken 1 und 2), Gösgen, Leibstadt und Mühleberg, die nach eigenen Angaben etwa 40 Prozent des Strombedarfs der Schweiz produzieren.

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