Zwei Jahre nach Havarie der "Costa Concordia":Arbeiter finden Knochen des letzten Vermissten

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Das schwer mitgenommene Wrack der Costa Concordia wird in Genua auseinandergebaut. (Foto: dpa)
  • Arbeiter haben im Wrack der havarierten Costa Concordia Knochen des indischen Kellners Russell Rebello gefunden.
  • Der junge Mann arbeitete als Kellner auf dem Kreuzfahrtschiff.
  • Damit sind alle Opfer der Schiffskatastrophe geborgen.

Der letzte Vermisste - Russell Rebello

Im Hafen der italienischen Stadt Genua wird das Wrack der Costa Concordia auseinandergebaut. Dabei haben Arbeiter nun die Überreste des letzten Opfers der Schiffskatastrophe entdeckt.

Russell Rebello arbeitete als Kellner auf dem Kreuzfahrtschiff. Knochen von ihm wurden nun in einer Kabine entdeckt, berichten italienische Medien. Demnach machten Angestellte der Firma Ship Recycling den Fund, die das Wrack in Genua demontieren soll. Die Leiche sei durch umgekippte Möbel in der Kabine verborgen gewesen.

Die Suche nach dem jungen Mann aus Indien wurde Medienberichten zufolge nur auf Druck seines Bruders fortgesetzt. Mit Rebello sind nun alle 32 Todesopfer des Unglücks, darunter zwölf Deutsche, geborgen. Im August hatten Taucher die Knochen der vermissten Sizilianerin Maria Grazia Trecarichi gefunden.

Die Havarie der Costa Concordia

Die Concordia war im Januar 2012 mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der italienischen Insel Giglio auf einen Felsen gelaufen. Das Schiff geriet daraufhin in Schräglage, Hunderte Menschen wurden verletzt, für 32 von ihnen kam jede Hilfe zu spät.

Im Herbst 2013 wurde das Wrack der Concordia unter erheblichem technischen Aufwand wieder aufgerichtet. Vom 23. Juli dieses Jahres an wurde es über mehrere Tage hinweg in den Hafen von Genua geschleppt. Dort wird es in seine Einzelteile zerlegt und verschrottet.

Frencesco Schettino weiter vor Gericht

Der Kapitän der Concordia, Francesco Schettino, muss sich wegen fahrlässiger Tötung in mehren Fällen, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffs in Seenot vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, zu nahe an die Insel Giglio herangefahren zu sein. Außerdem hatte Schettino die Concordia in einem Rettungsboot verlassen, obwohl noch Menschen an Bord waren.

Nach eigener Darstellung war Schettino in das Rettungsboot gefallen und dann an Land geblieben, um von dort aus die Rettungsarbeiten zu koordinieren. Die Hafenbehörde forderte ihn per Handy mehrmals auf, wieder an Bord zu gehen, was er nicht tat.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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