Zur Taufe des "Royal Baby":Großer Tag für Baby George

Ein nachgemachtes Taufkleid, bürgerliche Paten und ungewohnte Räumlichkeiten: Royalisten fiebern der Taufe von Prinz George, dem Sohn von Prinz William und Herzogin Catherine, entgegen. Die wichtigsten Fakten zur Zeremonie für die Nummer drei der britischen Thronfolge.

Von Christina Metallinos

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Quelle: Leon Neal/AFP

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Ein nachgemachtes Taufkleid, bürgerliche Paten und ungewohnte Räumlichkeiten: Royalisten in Großbritannien fiebern der Taufe von Prinz George, dem Sohn von Prinz William und Herzogin Catherine, entgegen. Die wichtigsten Fakten zur Zeremonie für die Nummer drei der britischen Thronfolge.

Drei Monate nach seiner Geburt steht ein wichtiger Termin für Prinz George an. Traditionell sind Taufen in der anglikanischen, britischen Königsfamilie eine private Angelegenheit, die im engsten Familien- und Freundeskreis stattfindet. Entgegen früherer Spekulationen werden weder Williams Bruder Harry noch Catherines Schwester Pippa Middleton Taufpaten des Kindes sein.

Im Gegensatz zu vorherigen Generationen haben die Eltern die Taufpaten für ihren Sohn eher im Freundes- als im Adelskreis gesucht. Erst am Tag der Taufe wurden die Paten offiziell verkündet. Sie wählten Oliver Baker, einen gemeinsamne Studienkollegen sowie Catherines Schulfreundin Emilia Jardine-Paterson aus. Auch William van Cutsem und Julia Samuel gehören zum Freundeskreis der Familie, letztere war einem BBC-Bericht zufolge eine Freundin von Prinzessin Diana. Weitere Paten für George sind Jamie Lowther-Pinkerton, der ehemalige Privatsekretär von William und Catherine, Williams Cousine Zara Tindall sowie Earl Hugh Grosvenor, der Sohn des Duke of Westminster. Insgesamt hat George sieben Taufpaten.

A general view shows the interior of the Chapel Royal at St James's Palace in central London

Quelle: REUTERS

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Die Zeremonie findet in der Kapelle des Londoner St.-James-Palasts statt. Dieser fungiert, gemeinsam mit dem direkt angrenzenden Clarence House, als offizielle Londoner Residenz der Königsfamilie. Die Geschichte der Kapelle geht bis auf die Tudors zurück. Hier soll Elizabeth I. im Jahr 1588 ihre Gebete zum Schutz vor der Invasion der spanischen Armada gesprochen haben. 1840 hat Königin Victoria in der Kapelle geheiratet. Und Williams Mutter, Prinzessin Diana, wurde hier 1997 vor ihrer Beisetzung aufgebahrt.

Vielleicht war gerade dieses letzte Ereignis in der Geschichte der Kapelle ausschlaggebend, dass sich William und Catherine für die "Chapel Royal" als Ort für die Taufe ihres Sohnes entschieden. Vor allem in den vergangenen Jahren fanden hier keine solchen Ereignisse mehr statt. Zuletzt wurde 1988 die Tochter von Charles' Bruder Andrew, Prinzessin Beatrice, in der Kapelle getauft.

Previously unseen photographs of The Queen as a young girl publis

Quelle: dpa

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Während George drei Monate auf seine Taufe warten musste, ging es bei seiner Urgroßmutter deutlich schneller. Die heutige Queen wurde am 29. Mai 1926, 39 Tage nach ihrer Geburt, auf den Namen Elizabeth Alexandra Mary getauft. Die Zeremonie fand in einer Kapelle des Buckingham Palace statt.

Das Foto zeigt Elizabeth im Alter von fünf Wochen - also etwa zum Zeitpunkt ihrer Taufe - und wurde erstmals im August vom Königshaus in einem Sammelband zu Ehren von Georges Geburt veröffentlicht.

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Quelle: Imago Stock&People

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Auch für die Taufe ihrer eigenen Kinder blieb die spätere Queen dem Buckingham Palace treu, wählte jedoch einen etwas weniger formellen Raum. Ihr Erstgeborener Charles wurde 1948 im Musikzimmer des Buckingham Palace getauft. Auf dem offiziellen Bild sind fast alle Taufpaten des Prinzen zu sehen, genau wie bei Elizabeth selbst wurden vor allem Verwandte ausgewählt, so Charles' Großvater, König George VI., seine Urgroßmutter, seine Tante, sein Urgroßvater sowie mehrere Großonkel. Zwei seiner Paten, König Haakon von Norwegen und Prinz Georg von Griechenland, waren bei der Taufzeremonie nicht anwesend.

Auch die anderen Kinder Elizabeths wurden im kleinen Kreis getauft. Die Zeremonien für Anne und Andrew fanden ebenfalls im Musikzimmer statt, die für ihren jüngsten Sohn Edward in der Privatkapelle von Schloss Windsor.

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Quelle: Imago Stock&People

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Eine Gemeinsamkeit all dieser Taufkinder: Das Taufkleid. Natürlich trug es auch Prinz William an seinem großen Tag im August 1982 - ebenfalls im Musikzimmer des Buckingham Palace.

Das Kleid wurde 1841 für die Taufe von Victoria, der ältesten Tochter der damaligen Queen Victoria, angefertigt. Seitdem wurden in allen Generationen etliche Mitglieder des Königshauses - so auch Elizabeth und Charles selbst - in dem Kleid getauft. Alle Kinder und Enkel der Queen und ihrer Schwester Margaret trugen die Robe aus Spitze und Satin, bis zur Taufe von Edwards Tochter Louise im Jahr 2004.

Nach 163 Jahren wurde das Taufkleid dann ausgemustert und wird nun aufbewahrt. Louises kleiner Bruder James trug 2007 als Erster eine Replik des Taufkleides - in diese wird auch George gekleidet.

The Royal Mint Produce A Coin To Celebrate The Christening Of Prince George

Quelle: Getty Images

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Für Sammler und Royalisten hat die Münzprägeanstalt Royal Mint bereits vor zwei Wochen eine Ehrenmünze für George vorgestellt. Noch nie zuvor hat die Anstalt zur Taufe eines Mitglieds des Königshauses eine eigene Münze entworfen und geprägt. Sie sei von William und Catherine, der Queen und dem britischen Schatzkanzler abgenommen worden, schreiben die Münzpräger auf ihrer Website.

Die Münze wird in neun verschiedenen Ausführungen geprägt und soll in etwa einem Monat ausgeliefert werden. Die günstigste Variante, eine Fünf-Pfund-Münze, ist für 13 Pfund zu haben - die teuerste Version aus Gold kostet 50.000 Pfund.

Ob auch die Taufgeschenke für den Jüngsten im Königshaus so teuer werden, verrät der Palast natürlich nicht. Gratis gibt es danach zumindest für alle Royal-Baby-Fans ein Extra: Der Palast hat angekündigt, offizielle Fotos am Tag nach der Zeremonie zu veröffentlichen.

© Süddeutsche.de/feko/lala
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