Süddeutsche Zeitung

Zugunglück von Los Angeles:Fatale SMS

Kurz vor dem Zugunglück von Los Angeles, bei dem vor zwei Wochen 25 Menschen starben, verschickte der Lokführer eine SMS - und war dadurch vermutlich abgelenkt.

Nur 22 Sekunden vor dem schweren Zugunglück nahe Los Angeles, bei dem Mitte September 25 Menschen ums Leben kamen, hatte der Lokführer eine SMS von seinem Handy abgeschickt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass er dadurch abgelenkt war. Dies teilte die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) über die Untersuchung der Unglücksursache mit, wie die Los Angeles Times berichtete.

Nach Angaben der Metrolink-Bahngesellschaft hatte der Fahrer, der bei dem Unfall selbst getötet wurde, ein rotes Haltesignal überfahren.

Der Metrolink-Pendlerzug war frontal mit einem entgegenkommenden Güterzug zusammengestoßen. Bei dem Unglück, dem schwersten in den USA seit 15 Jahren, waren auch mehr als 130 Menschen verletzt worden.

Den Ermittlungen zufolge schickte und erhielt der Lokführer während seiner Dienstzeit an dem Unglückstag insgesamt 57 SMS-Botschaften. Damit verstieß er gegen die Vorschriften. Lokführern ist die Benutzung eines Mobiltelefons während der Zugfahrt strikt untersagt.

Der Pendlerzug war mit überhöhter Geschwindigkeit an dem Haltesignal vorbeigefahren. Bei der Kollision verkeilte sich die Lok des Güterzuges in die Metrolink-Bahn. Beide Züge entgleisten, einer der drei Doppelstock-Waggons des Pendlerzuges stürzte um. Eintreffenden Helfern und Feuerwehrleuten bot sich ein Bild des Grauens.

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dpa/ssc/ihe
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