Süddeutsche Zeitung

Zugunglück in Spanien:Tödlicher Signalfehler

Beim Zusammenstoß zweier Züge sind in Spanien mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte vermuten weitere Opfer in den ausgebrannten Wracks der Waggons. Nach ersten Ermittlungen war ein falsches Signal die Ursache für das Unglück.

In den Trümmern eines Dienstagabend verunglückten Schnellzugs im Südosten Spaniens haben die Bergungsmannschaften heute weitere Opfer entdeckt. Wie die Feuerwehr am Mittwoch mitteilte, wurden bis zum Nachmittag insgesamt 22 zum Teil völlig verkohlte Leichen geborgen. Fünf Reisende wurden noch vermisst. Es galt als äußerst unwahrscheinlich, dass in den ausgebrannten Trümmern noch Überlebende gefunden würden.

Der Personenzug war frontal mit einem Güterzug zusammengestoßen. Das Unglück ereignete sich in der Nähe von Chinchilla in der Provinz Albacete. Nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft RENFE saßen 86 Fahrgäste in dem Personenzug, der auf dem Weg von Madrid nach Cartagena war. Bei dem Zusammenprall schob sich die Lokomotive des Güterzugs über den vorderen Teil des Schnellzuges. Vier Waggons gingen in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen.

Entwicklungsminister Francisco Alvarez Cascos besuchte die Unfallstelle und erklärte, möglicherweise habe ein Eisenbahnarbeiter ein falsches Signal gegeben und so das Unglück verursacht.

Nach ersten Ermittlungen habe der Stationsvorsteher von Chinchilla dem Schnellzug freie Fahrt gegeben, obwohl auf dem Gleis der Güterzug entgegengekommen sei. Normalerweise hätte einer der beiden Züge auf ein Seitengleis umgeleitet werden müssen.

(sueddeutsche.de/AP/dpa)

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